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Dicke Wände für den Krisenfall

(Reichertshofen, rt)

Gemeinderat Georg Pfab wollte es genau wissen: Funktionieren die technischen Einrichtungen im Bunker noch?

 

Was nicht jeder weiß: Im Markt Reichertshofen gibt es einen Katastrophenschutzraum. Eine Einrichtung, von der jeder hofft, sie nie zu brauchen. Und tatsächlich wird der Raum seit längerer Zeit schon nicht mehr für den Zweck genutzt, für den er mal gebaut wurde.

„Für mich ist es ein Lagerraum“, sagte Bürgermeister Michael Franken (JWU) als er neulich mit einer kleinen Schar interessierter Gemeinderäte den im Jahr 1989 mit der Errichtung der Zweifachturnhalle gebauten Großraum - der auch als „Atombunker“ bezeichnet wird - unter der Schule in Augenschein nahm. Irgendwann nach der Wende in der damaligen DDR war man der Meinung, dass sich die politische Situation deutlich geändert hat und ein Militärschlag aus Richtung Osten eher unwahrscheinlich ist. Vermutlich daraufhin wurde aus dem Schutzraum eine großzügige Abstellkammer mit meterdicken Betonwänden.

 

 

Fast 400 Quadratmeter dürfte er messen, samt aller Nebenräume wie etwa mit Krankenzimmer, Schutzluftventilatorenfläche, Notküche und Vorratsräumen. Teilweise sind diese nur durch Vorhänge abgetrennt. Die Trockentoiletten sind zwar vorhanden, müssten aber erst noch an die dafür vorgesehenen Stellen gebracht werden. Augenscheinlich sind aber alle technischen Gerätschaften über die Jahre hinweg betriebstauglich geblieben, wie Gemeinderat Georg Pfab (JWU) bei einer Kurzinspektion festgestellt hat.

 

 

Der Zustand insgesamt gesehen würde allerdings für den Katastrophenfall aufgrund der fortgeschrittenen Technik und weiterer Veränderungen vermutlich gar nicht mehr ausreichen. Unklar bleibt auch, wer sich im sogenannten „K-Fall“ überhaupt in den Schutzraum begeben dürfte. Der ist nämlich exakt für 299 Menschen ausgewiesen.
 

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