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Ein Volksfest auf der Kippe

(Wolnzach, hr)

Ergeht es dem Hallertauer Volksfest am Ende so wie der Kirchweih in Kahl? Diese Frage schwebt, seitdem am bayerischen Landtag eine entsprechende Petition über dem Traditionsfest eingegangen ist, und mehrt die Angst, dass die Wolnzacher Wiesn am Ende abgesagt werden müsste, denn der Appell für eine gemeinsame Lösung schien kein Gehör zu finden.

„Es kann nicht sein, dass wir den Spaß aus unserer Mitte verbannen“, mit diesen Worten bezog Harry Scheuenstuhl (SPD) im Umweltausschusses des Landtages nicht nur eindeutig Position, sondern forderte auch den Erhalt dieses „wunderschönen Festes“. Gleichwohl saß man in München auch die Bedenken der Petentin, die sich durch den Lärm gestört fühlt. Der Vorschlag: ein „runder Tisch“. Gemeinsam mit einem Mediator sollte eine Lösung für beide Parteien gefunden werden.

Doch genau dieses gemeinsame Gespräch ist nun nicht gescheitert, es hat schlicht weg nicht stattgefunden. „Landrat Martin Wolf hat mit der Petentin und dem Bürgermeister jeweils getrennt mehrere Gespräche geführt, um die Schnittmenge für eine einvernehmliche Lösung auszuloten. Zu einem gemeinsamen Gespräch ist es bisher noch nicht gekommen“, so die Pressesprecherin Alice Köstler-Hösl.

Darf hier noch gefeiert werden ...

Eine Aussage, die man im Wolnzacher Rathaus nicht verstehen kann. „Diese Presseerklärung war nicht mit uns abgestimmt“, so Bürgermeister Jens Machold und betonte in diesem Zusammenhang noch einmal ausdrücklich, dass sie jederzeit gesprächsbereit sein. Machold geht in diesem Punkt gar noch einen Schritt weiter: „Seit der Landrat vom Umweltausschuss als Vermittler bestellt wurde und wir unsere Gesprächsbereitschaft signalisiert haben, haben wir aus Pfaffenhofen nichts mehr gehört.“ Zuletzt hat man im Wolnzacher Rathaus Anfang Juni ein Schreiben persönlich an den Vermittler gerichtet, in dem man nicht nur abermals zu Gesprächen bereiterklärte und weitere Lärmschutzmaßen in Aussicht stellte. Eine Antwort blieb bislang aus.

„Wir wollen eine gemeinsame Lösung und sind auch bereit hier Geld in die Hand zu nehmen“, so Machold. Im Raum stehen unteranderem weitere bauliche Maßnahmen im Bereich des Ausschankbereichs und der Festküche. „Wir brauchen aber nicht nur auf der einen Seite Rechtssicherheit, sondern auch die Petentin, denn für angedachten baulichen Maßnahmen wäre die Einwilligung der Anlieger erforderlich“, führt der Rathauschef aus.

... und Bier ausgeschenkt werden?

Doch ein gemeinsames Gespräch, bei dem man hätte Lösungen finden können, das gab es bislang nicht. So steht am Ende nicht nur hinter dem Hallertauer Volksfest, sondern auch hinter dem Zirkus Tonelli ein großes Fragezeichen, und das obwohl in der Vergangenheit bereits vieles gemacht wurde, um das Volksfest zu verbessern. Erst 2013 wurde eine neue Kühlung installiert, die im Vergleich zur alten deutlich leiser ist. Auch die Musik wurde in den vergangenen Jahren im Außenbereich ab 22.00 Uhr deutlich reduziert. Wie es nun genau weitergehen wird, das kann derzeit niemand sagen. Doch obwohl es in Sachen Volksfest eine große Unsicherheit gibt, so betont der Wolnzacher Rathauschef den Willen zu einer gemeinsamen Lösung. „Unser Ziel ist es, dass wir am Ende alle gemeinsam feiern.“ So zeigt man sich im Rathaus, was Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle anbelangt kompromissbereit und verweist auf die aktuellen Planungen für die neue Kulturhalle, für das Volksfest und den Zirkus Tonelli möchte man aber an diesem Standort festhalten.

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