Jahresversammlung des VdK-Kreisverbandes
Die Delegierten des VdK-Kreisverbandes trafen sich im Hofbergsaal zu ihrer Jahresversammlung, bei der Jahresberichte des Kreisvorstandes, des Geschäftsführers und der Kassenbericht auf der Tagesordnung standen. Doch der wichtigste Punkt war die Wahl des Kreisvorstandes. Den Abschluss bildete das gemeinsame Mittagessen, nachdem Landesgeschäftsführer Michael Pausder über aktuelle Sozialpolitik referiert hatte.
Die Kreisvorsitzende Gabriele Bachhuber begrüßte die Gäste und erinnerte bei einer Schweigeminute an die verstorbenen Mitglieder bevor sie den Ehrengästen die Gelegnheit zu einem Grußwort gab. Anton Westner, Stellvertreter von Landrat Martin Wolf, bezeichnete den VdK als eines der wichtigsten "sozialen Gewissen" in Deutschland und als erfolgreichste Bürgerinitiativen, die das Gewissen in Bayern un d Deutschland geprägt habe, denn er musste es wissen, ist er doch schon seit Jahrzehnten auch Mitglied im VdK. Bürgermeister Thomas Herker unterstrich, dass der VdK sehr präsent in Pfaffenhofen, Bayern und Deutschland sei und seinen Mitgliedern eine breite Unterstützung und Hilfe biete, auch schon mal Menschen, die noch nicht Mitglied in diesem Sozialverband seien. Als sehr gut bezeichnete er dabei den Kampf für Barrierefreiheit, wobei er für seine Stadt in Anspruch nahm, schon viel getan zu haben; außerdem wies er auf den "Bürgermelder" im Internet hin, bei dem Probleme gemeldet werden könnten. Bezirksgeschäftsführer Robert Otto verwies auf die erfolgreiche Spendensammlung des Kreisverbandes (über 31.000 Euro) und ging auf die Barrierefreiheit ein, die sich nicht nur auf die Absenkung von Randsteinen beschränke, sondern sich auch auf Blinde, geistig Beeinträchtigte oder auch Menschen mit Lernschwäche beziehe. Zu diesem Thema findet übrigens am 30. Juli im Stadttheater Ingolstadt eine Großveranstaltung mit einem großartigen Programm (z.B. Break-Dancer mit Krücken und Kabarettist Martin Fromme) statt, zu der er einlud.
Gabriele Bachhuber dankte den Gastrednern mit einem langen Schuhlöffel (den kann man immer gebrauchen!), denn Kugelschreiber u.ä. habe ja jeder von ihnen genug.
stellv. Landrat Anton Westner Bürgermeister Thoams Herker
Robert Otto Werner Böll
Gabriele Bachhuber ging in ihren Jahresberichten auf die Jahre 2012 bis 2016 ein. Der Kreisverband ist einer von 69 Kreisverbänden in Bayern, die rund 2.000 Ortsverbände umfassen und insgesamt 650.000 Mitglieder haben. Die Anzahl der anwesenden Delegierten bei der Kreisversammlung lag bei 37 von 40 und damit war die Jahresversammlung sehr gut besucht. Der Kreisverband setzt sich nicht nur für die Interessen seiner Mitgllieder ein, sondern fördert auch den sozialen Zusammenhalt, beteiligt sich an Protestkundgebungen und unternimmt Ausflüge sowie Haussammlungen, von denen auch andere soziale Einrichtungen profitieren, wie der Verein "Leben retten" oder die Regens Wagner Stiftung. Außerdem wirkt der VdK im Sozialausschuss des Landkreises sowie in verschiedenen Gremien im Landkreis mit.
Kreisgeschäftsführer Werner Böll führte aus, dass der Kreisverband zum Ende April 4.737 Mitglieder habe und seit 2012 um 208 Mitglieder gewachsen sei. Der Schwerpunkt der Arbeit lag in der Beratung zu Renten- Unfall- und Krankenversicherungsfragen. Es wurden 316 Widersprüche gegen Schwerbehindertenentscheidungen, 274 gegen Rentenbescheide eingelegt sowie 196 Klagen vor Sozialgerichten eingereicht. In diesem Rahmen wurden Nachzahlungen in Höhe von fast 189.000 Euro erstritten. Bis zu 45 Besucher (inkl. tel. Anfragen) melden sich täglich während der Bürozeiten, was die Anerkennung der fachlichen Qualifikation des VdK beweise. Der von Werner Böll vorgetragene Kassenbericht schloss positiv ab, was auch der Landesrevisor bestätigen konnte.
Bei der Neuwahl gab es wenige Veränderungen. Als Vorsitzende wurde Gabriele Bachhuber mit nur einer Enthaltung wiedergewählt. Beim Stellvertreter kandidierte neben dem bisherigen, Anno Heigl aus Pfaffenhofen, der aber dem bisherigen Vertreter Klaus Weiland unterlag. Als Schriftführerin wurde wieder Renate Eiba einstimmig gewählt, ebenso die Frauenbeauftragte Hildegard Vorbrugg. Da Kurt Götz nicht mehr als Jugendvertreter kandidierte, übernahm Markus Reith aus Geisenfeld mit einstimmiger Zustimmung diesen Posten und die Anzahl der bisherigen fünf Beisitzer wurde auf vier reduziert und gewählt wurden Eva Hoffmann, Wilhelm Irnhauser, Anno Heigl und Helmut Steidl. Als Ersatzbeisitzer stehen zukünftig Gerd Mulinski und Elfriede Lüth zur Verfügung.
der neue VdK-Kreisvorstand (es fehlt Jugendvertreter Markus Reith)
Michael Pausder, Landesgeschäftsführer, ging zum Schluss der Veranstaltung in seinem Referat auf die aktuellen Themen der Sozialpolitik ein. So haben sich die bisherigen Forderungen nach dem Rentaenpaket 2014, nach Mindestlohn oder Pflegereform erfolgreich in Gesetzen niedergeschlagen. Der aktuelle Kampf um Barrierefreiheit werde bundesweit geführt, denn es sei kein Nischenthema, denn jeder elfte Bewohner Bayerns hat eine amtlich anerkannte Schwerbehinderung.; rund 1,3 Millionen Bayern sind 75 Jahre und älter und 330.000 der Bevölkerung sind pflegebedürftig. Deshalb sei Barrierefreiheit in allen gesellschaftlichen Bereichen besonders wichtig und habe sich ja auch zum Teil in der bayrischen Landespolitik niedergeschlagen, nur sei der Zeitrahmen zu groß und die bisher angekündigten Investitionen nicht geflossen, da müsse noch mehr getan werden. Barrierefreiheit sei kein Ding der Unmöglichkeit, sondern ein Menschenrecht.
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