Arno Haselsteiner - Voll und ganz im Takt
(Pfaffenhofen, mh)
Ein Vorspielen der rhythmischen Art war am Wochenende im Theatersaal im Haus der Begegnung zu hören. Dort, wo sonst Schauspieler ihre Kunst zum Besten geben, waren mindestens drei Schlagzeuge, ein Marimbaphon, Pauken und Kongas aufgebaut. Arno Haselsteiner, einer der renommiertesten Drum-Pädagogen in Europa und erst kürzlich beim Eröffnungskonzert des Kultursommers zu hören, hatte mit einer Gruppe Trommelschüler aus ganz Bayern zu einem Informationsnachmittag geladen.
Viel war über das Trommeln im Allgemeinen und die Vielfalt der Schlagzeugausbildung im Speziellen zu erfahren. Vom kleinen Triangel bis zu den großen Pauken, jeder noch so kleine oder große Klang ist wichtig, wenn ein umfangreiches Konzert zu spielen ist. Landläufig ist der Wunsch Schlagzeug zu spielen auf das klassische Instrument beschränkt, auf was der Drummer sonst noch alles spielen kann, würde einige LKW-Ladungen füllen und stellt auch eine monetäre Herausforderung dar.
Fünf Schüler halfen dem großen Meister der Trommeln in verschiedensten Formationen bei dem lautstarken Vorspiel. In der Gruppe oder als Solisten, nach Noten oder aus dem Kopf, mit einer Art „playback“ ohne Schlagzeug, zu dem passend zu spielen war, die Schüler präsentierten perfektes Timing. Mit Michael Leopold stieß später noch ein wahrer Meisterschüler von Arno Haselsteiner zu der Gruppe.
Im Gepäck hatte er unter anderem ein Stück, mit dem er sich vor Jahren bei dem Lehrer der Musikschule Pfaffenhofen vorgestellt hatte. Vor ein paar Tagen wurde er als Mitglied der Münchner Philharmoniker in einem langen Vorspielverfahren ausgewählt. Zum Talent gehört eben auch immer der Wille zum Üben und eine gewisse Opferbereitschaft, so Haselsteiner. Er freue sich immer wieder, wenn er sieht, wie seine Schüler letztendlich ihren erfolgreichen Weg finden. Das gibt seiner Arbeit Sinn, wenn er das im Leben Erarbeitete erfolgreich weitergeben kann, dreißig Jahre Musikschullehrer in der städtischen Musikschule Pfaffenhofen haben ihn nicht müde werden lassen.
Mit dem Säbeltanz nur für Schlagwerk als Zugabe verabschiedeten sich die Schüler um ihren Meister von dem begeisterten Publikum in Pfaffenhofen. Das nächste Konzert in Niederbayern stand schon auf dem Dienstplan und das frisch geschlagene Equipment musste auch noch aufgeräumt und eingepackt werden. Wir werden diese jungen Männer sicher an anderer Stelle wiedertreffen, möglicherweise in den besten Konzertsälen der Welt, aber gespielt haben sie heute für uns, in Pfaffenhofen.
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