Ilmtalkliniken: Privatisierung vom Tisch
(Pfaffenhofen, rt)
Seit dem vergangenen Mittwoch lieg der bereits mit Spannung erwartete erste Entwurf des Fachgutachtens für die Ilmtalkliniken vor. Zu einer Privatisierung soll es nicht kommen. Es ist bereits von einer „Anpassung“ des Personalbedarfs die Rede und noch immer gibt es keine abschließende Personalie zur Interims-Geschäftsführung.
Bei der Aufsichtsratssitzung der Ilmtalklinik GmbH sei über die Nachbesetzung der Geschäftsführung diskutiert und eine erste Fassung des Fachgutachtens durch das Beratungsunternehmen Ernst & Young präsentiert worden, heißt es aus der Klinik. Demnach ist ein Interims-Geschäftsführer noch nicht abschließend ernannt worden. Bekanntgegeben wurde aber, dass die Management- und Unternehmensberatung Ernst & Young die zukünftige Klinikleitung begleiten solle. Jedoch sei Art und Umfang der Zusammenarbeit noch zu klären. Am 5. Juli soll die endgültige Entscheidung über die Zusammensetzung der zukünftigen Klinikleitung fallen. Der bisherige Geschäftsführer Marcel John verlässt bekanntlich die Klinik auf eigenen Wunsch zum 31. Juli, um in seiner Heimat Thüringen eine vergleichbare Stelle anzutreten.
Das Projektteam von Ernst & Young stellte dem Klinik-Aufsichtsrat den ersten Entwurf des Fachgutachtens vor, der anschließend diskutiert wurde. Der endgültige Abschlussbericht wird dem Gremium dann ebenfalls am 5. Juli vorliegen. Am 18. Juli wird das Gutachten in den Kreistagen von Pfaffenhofen und Kelheim präsentiert.
„Vom Gutachten und dessen Umsetzung erwartet der Aufsichtsrat eine deutliche Besserung der finanziellen Lage der Klinik“, so Ilmtalklinik-Sprecherin Bianca Frömer. Eine Übernahme der Ilmtalkliniken oder eine Privatisierung stelle keine Optionen mehr dar: „Beide Häuser sollen in kommunaler Hand bleiben. Ebenso sollen alle Hauptabteilungen bestehen bleiben.“ Mit Personalkürzungen müsse zwar gerechnet werden, allerdings sollen diese weitgehend ohne betriebsbedingte Kündigungen umgesetzt werden. „Sie sollen für die Gesamtklinik über zwei Standorte auch deutlich unter den Zahlen liegen, die zuletzt in den Medien kolportiert wurden.“ Abhängig von der Leistung sei der Personalbedarf jeder Abteilung ermittelt worden, um die Kosten den Einnahmen entsprechend anzupassen. Nähere Angaben dazu würden mit dem Abschlussbericht kommuniziert.
Pfaffenhofens Landrat und Chef des Ilmtalklinik-Aufsichtsrats Martin Wolf (CSU) sprach gegenüber dem Bayerischen Rundfunk von „massiven Personal-Kürzungen“. Um die zehn Prozent der insgesamt 740 Stellen in Pfaffenhofen und Mainburg stünden demnach zur Disposition.
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