Wolnzacher Kulturhalle: Das Statement der SPD
(Wolnzach, )Wie geht man als Redaktion mit „politischen Statements“ um? Vor dieser Frage stand auch hallertau.info schon einige Male. Wir haben diesbezüglich den Grundsatz, dass solche von aktuell amtierenden Kommunalpolitikern nicht veröffentlich werden, da diese bereits in den entsprechenden Gremien ein Rederecht besitzen und so direkt am politischen Willenbildungsprozess beteiligt sind.
An dieser Regel halten wir im Grundsatz – unberührt davon sind Gegendarstellungen –auch fest. Für die Wolnzacher SPD machen wir an dieser Stelle eine einmalige Ausnahme und veröffentlichen unzensiert und unverändert einen Leserbrief, der an unsere Redaktion gerichtet ist.
Die Redaktion übernimmt für den Inhalt keine Verantwortung.
Sehr geehrter Herr Kastner, sehr geehrter Herr Regler,
ich möchte auf Ihren Bericht zum Umbau der Siegelhalle Stellung nehmen und hoffe, dass Sie diese auch veröffentlichen. Eine freie demokratische Presse kann dies auch verkraften.
Stellungnahme zum Artikel von Herrn Regler (Hallertau Info v. 10.6.16)
Herr Regler schreibt, dass die Wolnzacher SPD ambivalent zum geplanten Umbau der Siegelhalle zur Veranstaltungshalle ist.
Dies ist in keinster Weise so. Ich habe dies auch mehrmals in der Sitzung betont, damit auch Herr Regler versteht, wie die SPD Wolnzach hier denkt. Ich werde wohl in Zukunft noch deutlicher sprechen müssen, denn Herr Regler hat mich wohlakustisch nicht verstanden.
Hier nochmals: Wir, die SPD Wolnzach, sind zu 100% für eine Veranstaltungshalle, war es doch auch ein wichtiger Punkt in unserem letzten Wahlprogramm. Es sollte aber in einem demokratisch gewählten Gremium möglich sein, Gedanken und Vorschläge einzubringen. Immerhin reden wir hier von einer Investitionssumme von ca. 1,5 bis ca. 3 Millionen Euro je nach Teil- oder Gesamtsanierung der Siegelhalle.
Wenn Herr Regler dennoch den Eindruck einer Ambivalenz festgestellt haben
möchte:
Der Eindruck kann nur deshalb entstehen, da zu keinem Zeitpunkt im Gemeinderat eine ausführliche Diskussion zum Thema Siegelhalle – Bedarf der Vereine stattfand.
Dies liegt zum einen daran, dass nur ein „ausgewählter Personenkreis“ bei der
Vorbereitung für die Leader Bewerbung tätig war und zum anderen, dass die 150 Vereine erst angeschrieben wurden, als die Leader-Bewerbung schon abgegeben und der Förderzuschlag schon da war.
Wir haben uns Gedanken bezüglich Alternativen gemacht und wollten diese bei einer Diskussion einbringen. Doch leider gab es keine Diskussion, denn die Mehrheit der Gemeinderäte hatte zu diesem Thema keine Meinung.
Mein Vorschlag hinsichtlich eines Neubaus hätte wirklich ernsthaft geprüft werden sollen, auch wenn es als Hirngespinst in der Sitzung abgetan wurde.
Wenn man bedenkt was sich mit ca. 2 Millionen Euro alles verwirklichen ließe, ist dies eine Möglichkeit, die nicht außer acht gelassen werden sollte. Aber der Zug dazu ist wohl abgefahren, weil eine Diskussion zu einem früheren Zeitpunkt eben nicht gewollt war.
Wir finden, dass das Theaterbrettl, die Volkstanzgruppen, aber auch die Minigolfer, die Stockschützen, Kolping u. a. Vereine geeignete Räumlichkeiten brauchen. Deshalb wären wir von Anfang bei der Sanierung für die komplette Überplanung der Halle gewesen bzw. nach eingehender Überprüfung für einen Neubau.
Hier steckt aber natürlich sehr viel Arbeit dahinter. Und, wenn wir schon beim Thema Arbeit sind: Die Fraktion der SPD ist jederzeit bereit bei weiteren gemeinsamen Arbeitstreffen ( Workshop ) mitzuwirken.
Apropos Leader: Angespornt von Frau Strobl kam der komplette Leadervorstoß vom Theaterbrett`l.
Wenn im Bericht von Hallertau Info der sehr enge Zeitplan angeführt wird ist dies schon richtig, doch hat denn schon jemand bei den Leader-Verantwortlichen um Fristverlängerung angefragt?
Dasselbe Spiel hatten wir ja schon beim Rathausvorplatz, wo uns immer und immer wieder gepredigt wurde, dass die Frist nicht verstreichen darf und kaum sprach die Bauamtsleitung mit der zuständigen Stelle war eine Fristverlängerung möglich.
Ich habe in der Sitzung nur den sehr sportlichen Zeitplan erwähnt und darauf
hingewiesen, dass wir doch bis September noch das ein oder andere zu erledigen hätten. Dies wurde aber weder besprochen noch in die Überlegungen mit aufgenommen.
Es kann doch nicht sein, dass z.B. mit dem Leiter des Hopfenmuseum und mit
örtlichen Hoteliers, die u.a. Seminarräume anbieten, bisher noch keine Gespräche stattfanden. Immerhin sind wir als Gemeinde einer der Geldgeber für das erfolgreich etablierte Museum und wollen nicht, dass hier eine Konkurrenzsituation entsteht.
Auch der von unserer Fraktion geforderte „Kümmerer“ nach Fertigstellung der Veranstaltungshalle wird von uns weiterverfolgt werden, denn wir sehen heute schon Probleme, wenn dies von der Marktserviceleitung mitbetreut werden muss, zusätzlich zu ihren bisherigen Aufgaben. Herr Bürgermeister Machold betont immer wieder, deren starke Auslastung.
Für Fragen zu diesem Thema stehen wir gerne zur Verfügung. Vielleicht versteht Herr Regler im persönlichen Gespräch unsere Argumente besser und kann zu einer neutraleren Berichterstattung zurückkehren.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Hammerschmid
Fraktionssprecher SPD Wolnzach
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