Wir sind zu 100 Prozent dafür
(Wolnzach, Ein Kommentar von Harald Regler)Foto: Archiv
Wolnzach ist und bleibt einfach Wolnzach –und das gerade in der Politik. Seit der vergangenen Kommunalwahl herrscht ein frostiges, bisweilen sogar eisiges Klima in diesem Gremium, unter dem vielleicht auch die Akustik zu leiden hat. Die zumindest führt der SPD-Gemeinderat Werner Hammerschmid in seinem „politischen Statement“ gegenüber unserer Zeitung rund um die Kulturhalle ins Feld.
Er fühlte sich in diesem konkreten Fall von der „hallertau.info“ gänzlich missverstanden. „Es sollte in einem demokratischen Gremium möglich sein Vorschläge und Ideen einzubringen“, schreibt er und bringt in diesem Zusammenhang abermals einen alternativen Neubau ins Spiel. Dieser hätte nach seinem Darfürhalten ernsthaft geprüft und nicht als Hirngespinst im Gemeinderat abgetan werden sollen.
Nun diskutiert man dieses Thema in Wolnzach ja nicht erst seit der letzten Gemeinderatssitzung, sondern schon seit geraumer Zeit. Komischerweise war in der Debatte vom März, also genau jener Sitzung, die letztlich den Startschuss für das Wolnzacher Leader-Projekt bedeutete, nicht die Rede von Alternativen. Damals bewertete der SPDler die Planung „sehr positiv“ und wollte lediglich eine „Kostenobergrenze“ festgestellt wissen. Auch einige Wochen später, als man die Förderzusage in der Tasche hatte, war von einem Neubau keine Rede – vielleicht ging sie aber auch im Rahmen der womöglich eingeschränkten Akustik einfach unter.
Egal – in der vergangenen Sitzung kamen diese Schwingungen „endlich“ überall an. Dass man nun faktisch innerhalb von sechs Monaten, wie auch vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bestätigt wurde, einen Förderantrag einreichen muss, in dem auch ein genehmigungsfähiger Plan enthalten ist, das scheint die SPD wenig zu stören. Schließlich wolle man doch auch das eigene „Wahlprogramm“ umsetzen und hierfür bedarf es nun mal einer Grundsatzdiskussion, in der alle Optionen sorgfältig abzuwägen sind.
Eine Situation, die schon sehr an die Debatte rund um den Neubau oder die Sanierung der Turnhalle an der Kapuzinerstraße erinnert. Auch damals waren die Beschlüsse schon gefasst und der Bauantrag eingereicht, als just von der SPD ein Aufschrei zum Stoppen des Projektes kam, der nach einer Besichtigungsfahrt in die Nachbargemeinde ebenso schnell wieder verstummte. Das Ende von diesem Lied ist allen bekannt: Der Bau der Halle verzögerte sich aus diesem Grund um ein Jahr.
Eine solche Verzögerung kann man sich aber gerade nach dem positiven Beschluss im Lenkungsausschuss nicht mehr leisten, denn die Frist von 6 Monaten ist, wie ebenfalls vom Landwirtschaftsamt bestätigt wurde, messerscharf. Sollte also der Antrag nicht gestellt sein, verfällt der Förderanspruch. Dass man nun im Gemeinderat gerade auch mit den Stimmen der SPD beschlossen hat, die Kulturhalle als Leader-Projekt einzureichen, ist offenbar in diesem Zusammenhang nicht mehr relevant.
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