Bunkerbazi und Panzerquartett
(Pfaffenhofen, ce)Der diesjährige Literaturstipendiat Johann Reißer lud zum "Ernstfall", einer kleinen Bunkerrevue in den ehemaligen Fernmeldebunker. Bei der Performance präsentierte er zusammen mit Christoph Marko eine Mischung aus Texten, Szenen, Musik und Bildern rund um Atomzeitalter, Rüstung und Bedrohung.
Achtzehn Teilnehmer sind maximal zugelassen für den Besuch des Fernmeldebunkers. Der sorgt mit bis zu 3,50 dicken Stahlbetonwänden und imposanter Größe immer noch für einen Mischung aus Respekt, Erstaunen und Gruseln. Die Bedrohung des Kalten Krieges wird dort direkt spürbar und erlebbar.
Man merkte bei der perfekt inszenierten Performance, dass der Literat Johann Reißer nicht nur eine große Leidenschaft für Musik hegt, sondern auch aus der Theaterstzene kommt. Mit zeitgenössischen Zitaten von Böll über Adenauer bis Strauß wurde eine Zeitreise angetreten, untermalt von Bildern atomarer Explosionen.
Johann Reißer las aus einen ernstgemeinten Buch aus den 50er Jahren "unser Freund das Atom", amüsierte mit dem "Bunker-Bazi" Song und führte die Gäste auch in das Herzstück des Bunkers, die ehemalige Fernmeldezentrale. Dort, wo Gefreite zwischen realer Bedrohung "Panzer-Quartett" spielen, blieb auch den Gästen das Lachen im Hals stecken, wurde die Bedrohung und der Wahnsinn des Wettrüstens greifbar.
Literaturstipendiat Johann Reisser schaffte es, bei den Teilnehmern neben Begeisterung und Faszination vor allem einen tiefen Eindruck zu hinterlassen, irgendwo zwischen Theaterstück, Songs, Lesung und Bildern.
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