Weinfest der Superlative in Pfaffenhofen
(Pfaffenhofen, mh)Weinfest der Superlative in Pfaffenhofen
Kein Sitzplatz war mehr frei am Samstagabend, auf dem Hauptplatz Pfaffenhofen, Ausnahmezustand, Achtung-Achtung „Weinfest in der Hallertau“. Das Sportgremium Pfaffenhofen und der FC Tegernbach luden zum 33. Weinfest auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz ein und diesmal hatte der Wettergott auch ein Einsehen.
Die Stadtkapelle spielte nicht auf irgendeiner Bühne, sondern mittendrin und voll dabei. Die Schlangen an den Fressständen hielten sich in Grenzen und der Nachschub war gesichert. Der Steckerlfisch war natürlich das Begehrteste Nahrungsmittel, er muss bekanntlich schwimmen und das nicht mehr im Wasser. Ordnungskräfte wurden kaum gebraucht, durften aber auch nicht mittrinken, ein schwerer Job. Das jetzt der Hallertauer und das ist der Pfaffenhofener zweifelsohne, auf ein Weinfest steht, hat seine Geschichte in der Vergangenheit.
Nein nicht der vor 200 Jahren betriebene Weinanbau an den Hängen oberhalb des jetzigen Schwimmbades, es war eine Wirtschaftswunderfeier, praktisch das erste Integrationsfest auf dem Hauptplatz. Bürgermeister Anton Schranz, der mit dem Teer, gilt heute noch als einer der Hauptinitiatoren. Er baute nicht nur Umgehungsstraßen ohne Genehmigung und verteilte echte Fünf Mark Scheine vom Abreißblock an Kinder, er wusste auch wie man Feste feiert. Legendär ist seine Ansprache an die Blaskapelle aus „Kanadien“ und die jährliche Fahrt zur Weihnachtsfeier der Staatsregierung in München.
Damals hatte ich am Samstag noch Schulunterricht und der Hauptplatz bot nach dem Fest ein erstaunliches Bild. Der Schtod Max stand mit seinen Kollegen vom Bauhof vor einem, sagen wir Scherbenproblem. Die B13 war noch Durchgangsstraße und zwängte sich am Rathaus vorbei in die Weilhammer Klamm, dazu war Wochenmarkt und der schon damals übliche Parkplatzsuchverkehr.
Viel hat sich seitdem geändert, Flaschen und Gläser gibt es nur noch gegen Pfand und der Anteil an nichtalkoholischen Getränken hat zugenommen. Damals holten sich die eingefleischten Biertrinker ihren Stoff einfach aus den vielen Bierwirtschaften am Hauptplatz. Der Wein ist auch trinkbarer, sprich leichter, geworden, eine Sache der Einteilung noch dazu. Das Weinfest gilt also als „Ur-Feier“ der Hauptplatzfeste, praktisch die Mutter aller Kulturfeiern im Herzen der Stadt. Gedenket also dem Erfinder und der Freunde aus Kanadien.
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