Notrettungseinsatz bei Jubilarfeier der ADAC-Luftrettung
(Ingolstadt/Pfaffenhofen, wk)
Das ADAC-Luftrettungszentrum am Klinikum Ingolstadt feierte gerade sein 25-jähriges Jubiläum und gerade als die Reden der Ehrengäste und Verantwortlichen beendet waren und die Gäste sich im Hubschrauber-Hangar und auf dem Flugvorfeld die Beine vertreten wollten, kam ein Notruf rein und ein Team der Rettungsstaffel düste mit dem Hubschrauber zum Ensatz.
Doch die anderen Gäste feierten weiter, denn das Starten des Hubschraubers zu Rettungszwecken ist Routine für die Mannschaft und auch viele der Verantwortlichen, obwohl der Hubschrauber an diesem besonderen Tag bereits sechs Mal starten musste.
ADAC-Technik-Vize Thomas Burkhardt
Begrüßt wurden die Gäste durch Thomas Burkhardt, ADAC-Vizepräsident für Technik. Er ging auf die historische Entwicklung der Hubschrauberstation am Klinikum Ingolstadt ein, denn am 10. Juli 1991 wurde die Station Christoph 32 in Dienst genommen. Träger ist die gemeinnützige ADAC-Betreibergesellschaft. Die Flieger sind 365 Tage im Jahr von 7 Uhr bis zum Sonnenuntergang einsatzbereit. Von den früheren Hubschraubern BO 105 hat man sich im Laufe der Jahre getrennt und inzwischen die größeren Nachfolger EC 135 eingesetzt – in anderen Regionen fliegen sogar die noch etwas größeren EC 145, geliefert von der Firma Airbus-Eurocopter aus Donauwörth. Thomas Burkhardt dankte dem Klinikum Ingolstadt, der Rettungsleitstelle Ingolstadt und der Polizei für die gute Zuasammenarbeit.
am "Podium" v.l.: Frau Dr. Günes, Rudolf Vogler, Peter Döring Andreas Estermeier, Heribert Fastenmeier, Günther Griesche
Um nicht weiter lange offizielle Reden halten zu müssen, hatten sich die Ehrengäste auf ein moderierte Gespräch unter Leitung von Rudolf Vogler vom ADAC-Kommunikationsbereich geeinigt, der die Gäste gezielt ansprach und Fragen stellte. So konnte Peter Döring als Stationsleiter von seiner Arbeit und seinem bisherigen Werdegang berichten, denn er ist bereits fester ADAC-Mitarbeiter seit Juli 1997 und kam 1999 "ins gemachte Nest" nach Ingolstadt. In seiner Zeit wurde nicht nur eine neue Tankanlage gebaut, auch die Station wurde um ein Gebäude erweitert und das Flugvorfeld renoviert. Und der ADAC hatte ihm zu seinem Geburtstag vor Kurzem das "Geschenk" in Form eines neuen Hubschraubers gemacht. "Es war ein Umstieg, als wenn man von einem Auto der 80er Jahre in einen neuen Luxuswagen wechseln würde", so seine Meinung, da viele Funktionen jetzt automatisch ablaufen und der Pilot nur noch die Systeme überwachen muss – er kann sogar nach Eingabe des Kurses den Autopiloten einschalten – ein Quantensprung in der Luftfahrt. Probleme für die Hubschrauberpiloten sind aber die immer mehr zunehmenden privaten Drohen in der Luft.
Thomas Burkhardt betonte, dass die 37 ADAC-Rettungsstationen sukzessive mit neuen Hubschraubern ausgerüstet werden. Alle Stationen fliegen zusammen über 50.000 Einsätze im Jahr; seit Beginn der ADAC-Luftrettung über 800.000. Über 150 Mio. Euro läßt sich der ADAC die Neuanschaffung der Hubschrauber kosten, was aber zum Wohle der Patienten gut investiertes Geld sei. Andreas Estenmeier von der integrierten Leitstelle des BRK ging auf die Qualifikation der Rettungsassistenten und Notfallsanitäter ein, wobei letztere eine 3-jährige Ausbildung, die Rettungssanitäter eine 2-jährige Ausbildung hätten, aber auf jeden Fall für die Rettungseinsätze qualifiziert seien. Unter Anleitung von Dr. Andrea Günes demonstrierten die Sanitäter den Einsatz des Reanimationsgerätes LUCAS, das im Hubschrauber bei Notfällen eingesetzt wird.
Und Klinikumsgeschäftsführer Heribert Fastenmeier sowie Günther Griesche gingen auf die Organisation und Zusammenarbeit mit dem ADAC ein, erläuterten das Thema "Traumazentrum" und die Zusammensetzung der Rettungsleitstelle, die für gut 480.000 Enwohner in der Region 10 zuständig ist.
Zum Abschluss der Jubiläumsveranstaltung gab es einen Imbiss, zu dem auch viele ehemalige Mitarbeiter der Station hinzukamen.
das kompetente Rettungsteam, bei dem einige Kollegen wegen des Einsatzes fehlten
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