Offizieller Wechsel an der regionalen Polizeispitze
(Pfaffenhofen, rt)Helmut Fink ist der neue Pfaffenhofener Inspektionsleiter der Polizei.
Offiziell eingeführt in sein Amt wurde in der heutigen Mittagszeit der neue Pfaffenhofener Polizeichef Helmut Fink im Beisein fast aller Bürgermeister des Landkreises. Interims-Dienststellenleiter Thomas Schmid wechselt nach acht Monaten auf dem Chefsessel in der Kreisstadt zum Polizeipräsidium Oberbayern Nord in die dortige Pressestelle. Fink war vor seinem Wechsel Leiter des Kommissariats für Betrug- und Fälschungsdelikte bei der Kripo Ingolstadt.
„Wie ich vermute, für mehrere Jahre“, werde der 52-Jährige der Dienststellenleiter in Pfaffenhofen sein, so Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger in seiner Rede. Zurechtkommen wie seine Vorgänger im Amt müsse Fink ebenso wie seine Vorgänger im Amt damit, dass die Pfaffenhofener Inspektion 20 Prozent weniger Personal habe als ihr eigentlich zustehen würde. Kimmelzwinger umriss in seiner Ansprache unter anderem auch die Aufgabenstellung der Polizei im Inspektionsbereich und blickte dabei auch auf die Geschehnisse im gesamten Präsidiumsgebiet, das von Eichstätt bis Starnberg reicht. An der (guten) Sicherheitslage (in Pfaffenhofen) habe sich für die Bevölkerung aber nichts geändert. Hier und anderswo sei es hinsichtlich der Flüchtlinge nach wie vor so, dass sie nicht wesentlich beeinflusst werde: „Eigentlich gar nicht.“ Zu verzeichnen sei aber eine „deutliche Einsatzmehrbelastung“, die ihre Ursache in Auseinandersetzungen in den Flüchtlingsunterkünften hätten. Diese steige erheblich und die Palette an Vorkommnissen reichten von der Streitschlichtung bis hin zum Tötungsdelikt. „Ich befürchte, dass die Zahl unserer Einsätze in den Erstaufnahmeeinrichtungen nicht geringer wird“, sagte Kimmelzwinger. „Ich glaube, es muss niemand Angst haben vor Asylanten und Flüchtlingen, insbesondere unbegleiteten Jugendlichen – jedenfalls jetzt nicht.“ Überall könne es einem jeden passieren, am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein.
Amtswechsel bei der Polizeiinspektion Pfaffenhofen (v.l.) Helmut Fink, Walter Kimmelzwinger, Thomas Schmid, Polizei-Vizepräsident Günther Gietl.
Fink bekam von Kimmelzwinger ein gewaltiges Pfund an Vorschusslorbeeren mit auf den Weg: „Er hat sich gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt im Bewerbungsverfahren.“ Und Fink sei Wunschkandidat gewesen. Seine Vita zeige, dass die Inspektion einen leistungsfähigen, erfahrenen und durchsetzungsfähigen Mann bekomme, der sich sowohl bei der Schutzpolizei als auch der Kriminalpolizei – wo er zu den Spitzenbeamten zählte - bewährt habe.
Pfaffenhofens Landrat Matrtin Wolf (CSU) dankte für die nahtlose Besetzung der Position und betonte, dass die Landkreisgemeinden zur hiesigen Polizeiinspektion stehen würden. Als wichtiges Zukunftsthema, dass die Bürger zunehmend beunruhige, nannte Wolf die steigende Zahl der Hauseinbrüche. Thomas Herker (SPD), Stadtoberhaupt in der Kreisstadt, wünschte sich eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit, so wie er sie mit Schmid erlebt habe.
Fink, der gebürtiger Pfaffenhofener ist und in der Kreisstadt wohnt, betonte, dass es für ihn eine große Ehre, Heruasforderung aber auch Verpflichtung sei, die Aufgaben des Pfaffenhofener Inspektionsleiters wahrzunehmen. „Miteinander reden ist besser als übereinander zu reden“, meinte er zum Abschluss der Feierstunde.
Im Jahr 1985 begann Finks Polizeilaufbahn als Kommissarsanwärter bei der 7. Bereitschaftspolizeihundertschaft in Eichstätt. Im Jahr 1988 übernahm er nach Abschluss der Ausbildung für den gehobenen Dienst (3. Qualifikationsebene) bereits das Amt eines stellvertretenden Zugführers beim Unterstützungskommando der Bereitschaftspolizei am Standort Dachau. Danach folgte der Wechsel in den Polizeieinzeldienst, zunächst als Dienstgruppenleiter bei der Polizeiinspektion Oberschleißheim, worauf von 1990 bis 1995 die Tätigkeit als Dienstgruppenleiter bei der Polizeiinspektion Pfaffenhofen folgte. Danach folgte der Wechsel zur Kriminalpolizei, wo er bis ins Jahr 2004 als Ermittlungsgruppenleiter bei der damaligen Dienststelle zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität des Polizeipräsidiums Oberbayern erfolgreiche Arbeit leistete. Sein weiterer beruflicher Werdegang führte Fink dann zur Polizeiinspektion Schrobenhausen, wo er von 2004 bis 2006 als Verfügungsgruppenleiter und stellvertretender Dienststellenleiter wertvolle Führungserfahrung sammelte.
Im Zuge eines sich damals öffentlichkeitswirksam entwickelnden (Gammel-)Fleischskandals wurde er 2007 als polizeilicher Berater im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim eingesetzt, wo er mit seinen Kompetenzen zur Aufklärung der Problematik beitrug.
Auf diese außergewöhnliche polizeiliche Tätigkeit folgte im Jahr darauf die Berufung zum Leiter des Kommissariats 3 bei der Kripo Ingolstadt. „Die wachsenden Delikte der Wirtschaftskriminalität, eine steigende Zahl von Vermögensdelikten und eine stark wachsende Zahl von Straftaten im Zusammenhang mit dem Internet (Cyber-Crime) forderten von allen Beschäftigten einschließlich dessen Leiter einen stets innovativen und unermüdlichen Einsatz“, heißt es aus dem Polizeipräsidium.
Thomas Schmid, der im Rahmen seiner Führungsbewährung nur vorübergehend an der Pfaffenhofener Polizeispitze stand, wechselt in den Stab des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Kimmelzwinger dankte Schmid für dessen persönliches Engagement und bescheinigte ihm „vorzügliche Führungsarbeit bei der Polizeiinspektion Pfaffenhofen.“
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