Ein Meer aus Plastik
(Pfaffenhofen, mh)Ein Meer aus Plastik
Zu dem Thema „Prima leben ohne Plastik“ hat der Ortsverband der GRÜNEN in ihre Räume im Riederweg 6 in Pfaffenhofen eingeladen. Der Landesvorsitzende der Grünen in Bayern, Eike Hallitzky führte umfänglich in dieses wiederentdeckte Grundthema der Partei ein.
Speziell zu der immer augenscheinlicher werdenden Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll, zeigte die Reisereporterin und Umweltaktivistin Betina Kelm, einen betroffen machenden Fotovortrag über das Meer vor den Perlen-Inseln Panamas. Eigentlich wollte sie mit einer Reisegruppe dort Buckelwale filmen, doch es kam ganz anders. Schon bei der ersten Ausfahrt beobachteten sie in einem See von Plastikmüll eine verendende Meeresschildkröte. Es sollte bei dieser Expedition nicht die letzte sein, aber sie gab der Reise ein neues Thema.
Die Bucht von Panama gleicht momentan einer riesigen schwimmenden Müllhalde, die sich auch aufgrund der Meeresströmungen, nicht selbst „reinigen“ kann. Der Müll kommt einerseits, von den vielen Schiffen die den Kanal durchqueren, aber auch die Flüsse und die Küstenstädte „liefern“ ständig Nachschub. Den Müll zu sammeln ist, solange er noch in relativ großen Teilen schwimmt, technisch möglich. Wird er aber durch Salz, Sonneneinstrahlung und Brandung zum Mikroplastik, sinkt er unerreichbar in die Tiefe. Mikroplastik steht im Verdacht sogar das Erbgut von Kleinstlebewesen zu beeinträchtigen. Auch zeigt sich, das viele Meeresbewohner und Vögel das Plastik mit sättigender Nahrung verwechseln. Sogar 40 Tonnen schwere Pottwale voller Plastik wurden schon angeschwemmt.
Die Bilder waren kein leichter Tobak, die Informationen dazu erschreckend. Als wirkungsvollste Lösung gilt Plastik, sprich Plastikmüll schon bei der Entstehung zu vermeiden. Hierfür hatte die junge Frau eine ganze Reihe von Hilfestellungen und Vorschläge mitgebracht. Ein Leben ohne Plastik ist möglich, ganze Städte wie Nürnberg versuchen sich an dieser Aufgabe. Einmal sensibilisiert, muss Mann/Frau nicht unbedingt Gutmensch werden um in seinem Alltag die Kunststoffe zu reduzieren. Das Thema ist brisant, denn die Folgen der riesigen Müllstrudel in den Ozeanen des Planeten sind nicht abzusehen.
Die Grünen fordern daher:
Kein Mikroplastik in Kosmetika und Reinigungsmitteln – zunächst im Dialog mit der Wirtschaft, notfalls durch ein Verbot. Geregelte Entsorgung von ungebundenen Mikroplastikpartikeln. Die Forschung zur Abwassertechnik muss verstärkt und ein Förderprogramm für Membran- oder Sandfilter in Kläranlagen aufgelegt werden. Verbot der risikoreichen Plastikchemikalie Bisphenol A Weiterentwicklung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und ein Wertstoffgesetz, damit Vermeidung und Wiederverwendung tatsächlich durchgesetzt werden. Wir können die Plastikflut eindämmen – mit privatem Handeln und politischen Konzepten.
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