Musiker All Star Session begeistert das Publikum
(Rohrbach, rs)"Du, die Bühne ist voll - uhuhuh" war man in Abwandlung eines Hallervorden/Feddersen-Songs geneigt festzustellen, als am Freitagabend Christian Willisohn seine Musikerfreunde zur alljährlichen Allstar-Session in die Rohrbacher KulturWerk-Halle geladen hatte. Es kamen sogar die, die gar nicht auf dem Programm standen, was natürlich für das Repertoire und die Vielfalt der Songs genial war.
Peter Schneider, Sebastian Schwarzberger, San2, Dr. Will, Michael Außerbauer, Sara Gallitz und Peter Oscar Kraus (von links); nicht im Bild: Christian Willisohn (verdeckt) und Alexander Haas (in die Ecke gedrängt, aber nur rein optisch!)
Nicht weniger als 9 Musiker drängelten sich auf der für ein solches Ensemble viel zu kleinen Bühne. Schlagzeuger Peter Oscar Kraus und Bassist Alexander Haas hatten wahrscheinlich gar keinen Blick mehr auf das Publikum. Vor ihnen standen mit Michael Außerbauer und Sara Gallitz die "Sax & Drugs & Rock'n'Roll"-Bläser-Fraktion und Dr. Will, das Münchener Unikum mit diversen Percussions und Rhythmus-Instrumenten. Christian Willisohn nahm auf dem Klavierhocker Platz, neben ihm Mr. Blues himself, Peter Schneider an der Gitarre. Als dann nach der Pause noch Entertainer, Sänger und Mundharmonika-Spieler San2 sowie sein Soul Patrol-Gitarrist Sebastian Schwarzenberger die Bühne enterten, war das Nonett = "Gruppe von neun Ausführenden" (Wikipedia) perfekt. Sie seien eigentlich zufällig auf der Fahrt von München nach Ingolstadt vorbei gekommen, hörten Musik aus den offenen Toren der KulturWerk-Halle und konnten nicht umhin mitzumachen.
Peter Schneider, Christian Willisohn, San2, Michael Außerbauer und Sara Gallitz (v.l.n.r.)
Dem Publikum sollte es recht sein, es kam anlässlich der musikalischen Improvisationen und Soli aus dem Zwischenapplaus-Klatschen gar nicht mehr hinaus. Es sei eine "Zusammenkunft Gleichgesinnter mit Session-Charakter", kündigte Hausherr Willisohn das Konzert an. Und so war es im Verlauf der Darbietungen auch nicht weiter verwunderlich, dass durchaus einmal ein Song angestimmt wurde, den der eine oder andere Musiker nicht kannte oder hier erwartet hatte. Sei's drum, Profi genug sind sie alle, die dabei waren. Und so hatte die All Star Session im Rahmen des 13. Incontri-Sommers wieder einmal etwas Einzigartiges.
Musikalisch gab es die ganze Breite des vorstellbaren Spektrums. Blues, das hat bei den Künstlern auf der Bühne niemanden überrascht; Rock'n'Roll à la "See you later Alligator"; soft und gefühlsbetont mit Bill Withers' "Lean on me". Einer der vielen Höhepunkte war aber ganz gewiss die unendlichen Raum für Improvisationen bietende Langfassung von Christian Willisohns Eigenkomposition "Unauthentic Blues", bei der man - wäre man nicht direkt vor der Bühne gestanden - lauter jamaikanische Rastafaris hätte erwarten müssen.
Der 13. Incontri-Sommer geht am Samstagabend mit Teil 2 der All Star Session weiter, am Sonntagmorgen gibt es dann ab 11.00 Uhr bei freiem Eintritt die Blues-Formation Black Patti und einen Musiker-Frühschoppen, der in der Region einzigartig ist.
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