Tennisverein begeistert Jubiläumsgäste
(Scheyern, rs)Wenn ein Mensch 40 Jahre alt wird, dann steht er in der Blüte seines Lebens; wenn ein Verein 40 Jahre alt wird, dann hat er sich etabliert und ist akzeptiert; wenn Mitglieder seit 40 Jahren in diesem Verein sind, dann muss der schon etwas ganz Besonderes sein. Genau dieses gab es jetzt beim Tennis-Club Scheyern (TCS) zu feiern. Ungefähr 120 Gäste folgten der Einladung der Vorsitzenden Tilly Grubwinkler und erlebten einen abwechslungsreichen Abend auf dem Clubgelände.
Eine Geburtstagstorte - überreicht vom TC Pfaffenhofen durch Vorstandsmitglied Rudi Herrler
Bevor an dieser Stelle über Grußworte, Ehrungen und Ehrengäste berichtet wird, soll zunächst einmal und ganz bewusst an allererster Stelle den Organisatoren des TC Scheyern Lob zuteilwerden. Es ist beeindruckend, wie professionell und bis ins letzte Detail die Lokalität hergerichtet, die Verpflegung organisiert und das Programm präsentiert wurden. Auch wenn der TCS "nur" der zweitgrößte Verein in der Gemeinde ist, in dieser Hinsicht jedenfalls sind sie ganz sicher die Nummer 1!
"Ich wünsche mir, dass Ihr mit der bisherigen Entwicklung Eures Tennisclubs zufrieden seid und am Ende meiner Ausführungen auch stolz auf das blickt, was aus dem Tennisclub geworden ist", erhoffte sich Tilly Grubwinkler (Foto) von den Gründungs- und Ehrenmitgliedern (siehe rechts) in ihrer Eröffnungsrede. Begrüßen konnte sie bei der Jubiläumsfeier neben zahlreichen aktuellen Mitgliedern den stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Bayerischen Landessportverbands, Albert Hiereth, den 1. Bürgermeister der Gemeinde Scheyern, Manfred Sterz sowie - mit etwas Verspätung - Pater Lukas Wirth vom Kloster Scheyern. Auch einige Nachbarvereine hatten Repräsentanten geschickt, man respektiert sich und achtet die Vereinsarbeit ebenso wie die sportlichen Erfolge des TCS.
Der 15. September 1976 ist das Gründungsdatum des Tennisclubs in Scheyern. Anfangs konnte der Sportbetrieb nur in der Turnhalle der damaligen Kaserne stattfinden, 1977 wurden die ersten Plätze am jetzigen Standort des Vereinsgeländes erstellt. Den Grund damals vom Kloster loszueisen, sei jedoch alles andere als einfach gewesen, erinnerte sich der damalige Vorstand, Scheyerns Altbürgermeister Rudi Reimer. Heute können auf 6 Plätzen Matches gespielt werden. "Wir können zu Recht auf unser kleines aber feines Clubheim mit seinen gepflegten Außenanlagen stolz sein", freute sich Tilly Grubwinkler über das Erreichte.
Ehre wem Ehre gebührt: die mit der Ehrennadel ausgezeichneten Mitglieder flankiert von Vorstand und geladenen Gästen
Aktuell 267 Mitglieder, davon 49 Jugendliche; 11 Mannschaften im Spielbetrieb von der Kreisklasse bis zur Bayernliga; mehr als 30 mal das Hans-Schreck-Jugendtennisturnier ausgetragen und regelmäßig an den Oberilmtal-Turnieren teilgenommen - das sind Kennzahlen, die die Qualität und Seriosität des TC Scheyern dokumentieren. Besonders wichtig ist der aktuellen Vorstandschaft die soziale Verantwortung, die ein Sportverein in einer ländlichen Region wie der unseren hat. Aktionen im Rahmen des Scheyrer Ferienpasses oder Schnupper-Kurse speziell für Kinder und Jugendliche sollen Freizeitalternativen aufzeigen. Und ganz aktuell: "Wir waren 2015 der erste Verein in Scheyern, der ein syrisches Flüchtlingsmädchen in sein Jugend-Training aufgenommen hat. Weitere Kinder mit ausländischen Wurzeln sind mittlerweile bei uns integriert."
ein "Gemischtes Einzel" - Tennisspielen für Eheleute, wie es sein mag, aber nicht unbedingt sein soll
Die Jubiläumsgäste erhielten neben einem schmackhaften Abendessen ein Unterhaltungsprogramm geboten, das aller Ehren wert war: Barbara "Babs" Solyom-Türk (TC Scheyern) und Rudi Herrler (TC Pfaffenhofen) führten dem Publikum in einem Sketch zunächst vor Augen, wie es denn angeblich vorkommen soll, wenn Ehemann und Ehefrau ein "Gemischtes Einzel" spielen. Er als Antreiber ("Schick de hoit a bissal, in 3 Stund weads finster."), sie mit allem beschäftigt nur nicht mit Tennisspielen. Nach einer scheinbaren Ewigkeit der Vorbereitung dann wieder er - dieses Mal als Lehrer und Besserwisser: "Du muaßt früra aushoin", "Kruzetürkn, du muaßt in dKnie gehen" oder "An linkn Fuaß foa!".
Klassik auf dem Tennisplatz - mit allerdings gewöhnungsbedürftigen Instrumenten
Im weiteren Verlauf des Abends kamen dann sogar noch die Klassik-Freunde unter den Gästen auf ihre Kosten, als nämlich das Luftpumpen-Panik-Orchester unter der Leitung von Herbert von Karamalz den "Höllen-Cancan" aus Jaques Offenbachs Oper "Orpheus aus der Unterwelt" aufführte. Es wurde nicht bekannt, ob der kurze Regenschauer kurz vor Beginn der Kostprobe eine Nachricht von oben an den inzwischen eingetroffenen Pater Lukas war, die Aufführung doch irgendwie zu unterbinden ... Spaß beiseite: Herbert von Karamalz alias Hans Hirsch hatte sein Pumpen-Orchester allzeit im Takt und das Ensemble konnte sich vor Zugabe-Rufen nicht retten.
"Wir verstehen unsere Vereinsfeste zu feiern", hatte Tilly Grubwinkler schon in ihrer Einführung bemerkt. Das kann man nach diesem Jubiläumsabend so nur uneingeschränkt unterschreiben. Auf die nächsten 40 Jahre, TCS!
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