Alles öko
(Scheyern, rt)Waren angetan von klösterlicher Bio-Landwirtschaft, hier im Hühnerstall (v.l.): Bundestagsabgeordneter Dieter Janecek, Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp, Landtagsabgeordnete Gisela Sengl (Alle Grüne). Die Vorgehensweise bei der Umstellung der Betriebsform erläuterten Gutsverwalter Benjamin Fichtner und Cellerar Pater Lukas.
Für den jüngst eingeschlagenen Weg in die Bio-Landwirtschaft auf dem Prielhof-Klostergut der Scheyerer Benediktinerabtei interessierte sich am vergangenen Mittwoch neben dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek auch Gisela Sengl, die stellvertretende Fraktionssprecherin und Sprecherin für Agrarpolitik der Grünen. Zu sehen gab es unter anderem die erst im Juli angeschafften Masthähnchen im frisch aktivierten Hühnerstall.
Pater Lukas Wirth und der neu eingestellte Gutsverwalter Benjamin Fichtner führten die Politiker durchs Klostergut. Während auf der Weide bislang nur Gastrinder eines Schrobenhausener Bio-Landwirts gemächlich grasen, ist im reaktivierten Hühnerstall schon einiges los. 200 Stück Federvieh huschen darin herum. Weitere 220 Hühner beherbergt ein Hühnermobil, in dem eine innovative und tiergerechte Haltung möglich ist.
Wie peu à peu die Umstellung auf einen Ökobetrieb ablaufen wird, das erläuterte Cellerar Pater Lukas in gewohnt eloquenter Art. Es gehe dabei immerhin um 140 Hektar Grün- und Ackerland, das noch bis vor einiger Zeit vom Helmholtz-Zentrum die Forschungsarbeiten genutzt wurde. Der auf die Einnahmen durch wirtschaftliche Tätigkeit angewiesene Mönchskonvent – „Von der Kirchensteuer sehen wir nichts“, so Pater Lukas - werde die Herausforderung mit externer Unterstützung schultern können, doch werde dafür auch noch etwas Zeit benötigt. Auswirkungen werde es dabei auch auf die klostereigne Metzgerei geben, doch Umstellungen müssten behutsam geschehen. Betrieb danach rechnen muss."
Neben dem Urgetreide Emmer soll künftig auch ein vielfältiges Allerlei von Gemüsesorten auf den Ackerflächen gedeihen. Ein Rinderstall ist in Planung, Enten und Gänse sollen ebenfalls noch kommen. Die Kooperation mit einer regionalen Bäckerei steht ebenfalls bevor.
Janecek und Sengl, die zusammen mit ihrem Mann neben ihrer Abgeordnetentätigkeit selbst einen Bio-Hof bewirtschaftet, waren jedenfalls beeindruckt von der ebenso tatkräftigen wie konsequenten Herangehensweise der Scheyerer Mönche, ihr Gut zu einem Öko-Vorzeigebetrieb umzukrempeln. „Den Vorbildcharakter für bäuerliche Landwirtschaft“, den das Klostergut habe, müsse erfüllt werden, sagt Pater Lukas.
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