Nur noch drei Tage bis in den "Ruhestand"
(Mainburg, sh)Foto: Michaela Curtis (The Sour Cherry)
Am 16. August neigt sie sich dem Ende zu, die aufregende Amtszeit der Hallertauer Vize-Hopfenkönigin aus Notzenhausen. Helena Kreitmair hatte die ehrenvolle Aufgabe, unsere Hallertau ein Jahr lang international zu vertreten und erlebte dabei so viel, dass man wahrscheinlich ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Hallertau.info traf die sympathische 27- jährige im Interview, wo sie uns u.a. verriet, weshalb man sich als Queen von dunkler Soße fernhalten sollte.
Fernab jeden Trubels und ausnahmsweise ohne Samtschärpe und Krone gewährte uns die (noch) amtierende Hopfen Vize Queen Helena Kreitmair einen Einblick in ihre einjährige Regentschaft, deren Bilanz trotz 150 Werbeauftritten und fünf paar durchgelaufenen Dirndlschuhen durchwegs positiv ausfällt.
Du hast ja in den vergangenen elf Monaten enorm viel erlebt. Kannst du uns schildern, was rückblickend deine Highlights waren?
Eine meiner 1. Termine. Ich war eingeladen von der Brauerei Löwenbräu zum Oktoberfesteinmarsch in München. Das war auf jeden Fall gigantisch! Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war der Neujahrsempfang mit dem Ministerpräsidenten Horst Seehofer in der Münchner Residenz. Da waren so viele Leute, ca. 1500 und ich mittendrin. Horst Seehofer hat mir fast ein bisschen Leid getan, weil er jedem einzelnen Gast die Hand schütteln musste. Er blieb aber trotz allem freundlich. (lacht). Ebenso toll fand ich die Brau Beviale in Nürnberg. Eine Messe für die Brau- und Hopfenwelt mit Hopfenpflanzern aus aller Welt. Und nicht zu vergessen mein Dankesfest, wo ich mit allen, die mich bei der Wahl am 15. August 2015 unterstütz haben einen wunderbaren Abend verbrachte.
Hattest du auch ein nicht so tolles Erlebnis?
Rückblickend würde ich sagen, Nein hatte ich nicht. Da ich ein Mensch bin, der sich eher immer an das Schöne erinnert, habe ich das wohl verdrängt (lacht). Wenn ich mich jetzt zurückerinnere, dann denke ich nur an die positiven Erlebnisse. Die waren in der auch Überzahl.
Woran bist du in diesem Jahr persönlich besonders gereift?
(Überlegt) Das ist schwierig, an einem konkreten Ereignis festzumachen. Ich würde eher sagen, es war ein stetiger Wachstumsprozess. Man trifft auf so viele verschiedene Menschen, ist stets im Licht der Öffentlichkeit. Da beobachtet man sich selber viel stärker und reflektiert das eigene Verhalten, das stimmt. In dem Moment, wo ich meine Schärpe und Krone aufsetze, repräsentiere ich nicht nur mich selber, sondern die gesamte Hallertau. Da möchte man natürlich einen guten Eindruck hinterlassen. Was ich auch gelernt habe ist, dass ich mehr für mich selbst eintrete.
Würdest du dich ein zweites Mal bewerben bzw. bereust du deine Kandidatur?
Nein, auf gar keinen Fall. Ich würde alles sofort wieder machen, wenn auch nicht gleich wieder (lacht).
Bald neigt sich deine Regentschaft dem Ende zu. Was wirst du am meisten vermissen, wenn´s vorbei ist?
Zum Beispiel, dass man auf jedem Volksfest immer einen festen Sitzplatz hat oder dass man immer ziemlich „betütelt“ wird (schmunzelt). Es mangelt einem an nichts. Dieses „Rundumsorglospacket“ wird mir glaub ich am meisten fehlen. Am Ende stehen am Festzelttisch drei Maßen da und du weißt nicht mehr, wo du als erstes trinken sollst (lacht). Da kann sich das zukünftige Dreigestirn jetzt schon drauf freuen! Ansonsten ist es ein schönes Gefühl die anderen beiden Kolleginnen an seiner Seite zu wissen, besonders auf großen Veranstaltungen. Wir sind im Laufe des Jahres ein eingespieltes geworden. Die vielen gemeinsamen Auftritte werden mir schon fehlen und dass man nicht mehr so viel Zeit miteinander verbringt.
Was würdest du deiner Nachfolgerin als Tipp mit auf den Weg geben?
Ganz wichtig: Immer flache Schuhe dabei haben, für den Fall, dass man mal irgendwo im Feld steht oder auf Kopfsteinpflaster laufen muss. Von Gerichten mit dunkler Soße würde ich mich auch fernhalten, dass kann böse ins Auge gehen. Ansonsten sollte man stets versuchen, authentisch zu bleiben und sich nicht verbiegen zu lassen. Bei großen Auftritten, wenn man z.B. eine Rede halten soll, nicht verunsichern lassen. Das sind alles nur Menschen. Allein schon der Mut, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen verdient, finde ich, eine große Portion Respekt. Die Erfahrung ist einmalig und auf jeden Fall wert, sie zu machen!
Worauf freust duch dich denn schon am meisten als „Ex-Hopfenhoheit“?
Das ist leicht (lacht). Wirklich sehr freue ich mich auf wieder mehr Freizeit. Es ist Fakt, dass man als Teil des Dreigestirns viele Terminlichkeiten hat. Dinge wie Urlaub oder Freizeit gehen überwiegend für´s Amt drauf. Als Ex-Hopfenhoheit kann ich einfach mal spontan sagen: „Ich fahre jetzt drei Tage an den Baggerweiher.“ Das war die letzten Monate nie drin. Ja, ich denke, nach der Abdankung leg ich mich erst mal 3 Tage an den Baggerweiher (lacht).
Hallertau.info bedankt sich recht herzlich für das Gespräch und wünscht dem amtierenden Dreigestirn Anna Roßmeier, Helena Kreitmair und Julia Mehrl auf ihrem weiteren Lebensweg Alles Gute!
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