Großer Zuspruch für die Wies'n
(Wolnzach, hr)Gut besucht: der Frühschoppen mit Schaustellern und Anwohnern
Von einem Klima der Angst war in den vergangenen Wochen bezüglich des Volksfestes zu lesen. Von diesem war aber auf dem Frühschoppen, bei dem diesmal nicht nur Standbetreiber und Fieranten ihre Sorgen und Nöte vortragen konnten, sondern erstmals auch die Anwohner des Hallerterau Volksfestes, nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil gemeinsam stieß man auf das 68. Volksfest an.
Fast alle waren der Einladung von Bürgermeister Jens Machold gefolgt und zu einer eher ungewöhnlichen Zeit in die Wolnzacher Festhalle gekommen. Nachbarn, Standbetreiber aber auch Verwaltungsangestellte und Gemeinderäte, sie alle saßen gemeinsam am Tisch und tauschten sich über das Volksfest aus. „Es ist wirklich ein wunderschönes Signal, denn es zeigt uns, dass viele hinter unserem Traditionsfest stehen“, so der Rathauschef gleich zu Beginn.
Ein Signal der Geschlossenheit, denn in den vergangenen Monaten machte das Hallertauer Volksfest leider durch die immer noch schwebende Petition Schlagzeilen. „Wir haben hier kein Ergebnis“, so Machold weiter. Zwar hatte er selbst, wie er es auch vor Fieranten und Nachbarn noch einmal betont, weitere Schritte zugesichert, doch ein „runder Tisch“, den Dr. Christian Magerl, Vorsitzender des Umweltausschusses, vorgeschlagen hat, ist bislang nicht zustande gekommen. Und sind die Fragezeichen, die hinter der Wolnzacher Wies'n stehen auch nicht kleiner geworden. „Dieses Fest ist seit 50 Jahren ein fester Bestandteil in unserem Kalender und es wäre sehr schade, wenn es dieses Volksfest nicht mehr geben würde“, so Schausteller Helmut Kreis.
Ein Satz, für den er nicht nur von seinen Kollegen, sondern vor allem auch von den Anwohner Beifall bekam. Auch sie äußerten ähnlich. Für sie gehört das Volksfest ebenso wie der Hopfen zu Wolnzach. Gleichzeitig wurde aber in den vergangenen Jahren auch vieles getan, um das Traditionsfest leiser zu machen. Nicht nur hat man gemeinsam mit der Polizei Geisenfeld 2011 ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet und das Sicherheitspersonal auf der Wies'n verstärkt, auch mit den in Sachen Lärm hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. So lagern die „Hirschen“ in einem Kühlcontainer mit Flüsteraggregat und ab 22.00 Uhr wird auch die Musik im Außenbereich deutlich zurück gedreht. Maßnahmen, die auch entsprechende Wirkung zeigen. Gleichzeitig würde man seitens der Gemeinde gerne noch mehr für die Anwohner tun. Geplant ist eine Einhausung der Küche und des Ausschankbereichs, doch da es hier auch um die Übernahme von Abstandflächen geht, ist dies ohne die Unterstützung der Anwohner kaum zu realisieren.
Ob und wie es im Streit um die Lärmwerte des Hallertauer Volksfestes weitergehen wird, das ist derzeit noch völlig offen. Allerdings hat sich der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Umweltausschusses Dr. Christian Magerl nach dem gescheiterten „runden Tisch“ persönlich eingeschalten, um zu vermitteln. Natürlich ist dem Politiker bewusst, dass ein Volksfest auch lauter ist, als es erlaubt sei. Dennoch betonte er gegenüber der Abendschau die große soziale Bedeutung solcher Feste. „Es ist aus Wolnzach nicht weg zu denken“, so Magerl.
Wie sich der Streit um die Lärmwerte und um den Standort mitten in Wolnzach weiter entwickeln wird, das werden die kommenden Monate zeigen. Eines aber hat der gemeinsame Frühschopppen am Ende doch recht deutlich gemacht: Das Hallertauer Volksfest und vor allem das Konzept, das hinter ihm steht, stößt bei den aller meisten Anwohner auf eine positive Resonanz. So bekam Fritz Kreis am Ende für den Satz, man wolle auch die kommenden 68 Jahre Jahre gemeinsam mit den Wolnzachern feiern einen überwältigenden Applaus.
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