Rückenwind für saubere Energie
(Pfaffenhofen, rt)
Die Auftaktveranstaltung des Bündnisses "Rückenwind", das allen Befürwortern des geplanten Pfaffenhofener Windparks ein gemeinsames Dach bietet, war am heutigen Samstagvormittag am Pfaffenhofener Hauptplatz. Die Zustimmung der Bürger war deutlich zu sehen, doch meldeten sich am Rande der Veranstaltung auch einige Kritiker zu Wort.
Zu einer lautstarken Auseinandersetzung kam es, als ein Passant dem Bund Naturschutz (BN) als Windkraftbefürworter sinngemäß unterstellte, er habe davon finanzielle Vorteile. Das wollte Siegfried Ebner vom Arbeitskreis Energie im Kreis-BN dann doch nicht unkommentiert stehen lassen und bestritt diese Unterstellung ebenso lautstark wie vehement. Ansonsten verlief die Aktion des Energie- und Solarverein und der Bürgerenergiegenossenschaft Pfaffenhofen (BEG) unter dem Motto: „Pfaffenhofen schafft 100 Prozent sauberen Strom!“ aber ohne nennenswerte Störungen.
Stärkung durch über 25 Unternehmen und Institutionen
Das lokale Bündnis für saubere Energie aus Windkraft weiß nach eigenen Angaben seit heute neben zahlreichen Privatpersonen bereits mehr als 25 Unternehmen und Organisationen hinter sich, die das Windpark-Projekt im Förnbacher Forst für gut befinden und dafür ihre Unterschrift gegeben haben. Neben dem BN sind dies etwa die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, Müllerbräu, die Metzgerei Krammer, die Mütter gegen Atomkraft, die Cafés Hipp und Royal, die Stadtwerke, die Bäckerei Breitner, Lichtpunkt Elektro Pollex, die Stahl Computertechnik GmbH oder auch die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte.
„Mit dem ‚Bündnis Rückenwind‘ wollen die Aktiven der BEG und des Energie- und Solarvereins nun allen Befürworter von sauberer Energie aus Windkraft in Pfaffenhofen eine gemeinsame Basis bieten, um im Vorfeld des Bürgerentscheides für die geplanten Bürgerenergieanlagen ihre Unterstützung sichtbar zu machen. Alle Bürger, Verbände, Initiativen und Unternehmen aus Pfaffenhofen sind herzlich eingeladen.“, so BEG-Sprecher Markus Käser.
Rückenwind plane bis zum Bürgerentscheid über weitere Windräder im Förnbacher Forst am 23. Oktober neben Aktionen wie Kundgebungen und Infoveranstaltungen, auch andere Möglichkeiten für Unterstützer, ihren Standpunkt öffentlich zu zeigen - beispielsweise durch T-Shirts, Aufkleber oder sogenannten “Bekennerfotos”. Weitere Infostände werde es auf dem Wochenmarkt folgen, Informationen bekomme man aber auch via Facebook und der eigenen Bündnis-Webseite. Das Bündnis zu unterstützen erfordere weder eine formelle Mitgliedschaft noch entstünden Kosten (Material kann unter info@beg-paf.de Material angefordert werden).
“Rückenwind heißt, Gesicht zeigen, für eine saubere Energiezukunft unserer Stadt! Mit Rückenwind bringen wir Menschen zusammen, die sich für eine hundertprozentig saubere und lokale Stromversorgung in Pfaffenhofen einsetzen“ erklärte heute Andreas Herschmann, Vorsitzender des Energie- und Solarvereins Pfaffenhofen. Mitmachen sei ganz einfach. „Das Bündnis zu unterstützen erfordert weder eine formelle Mitgliedschaft noch entstehen Kosten.“ Mit so viel Zuspruch habe Herschmann heute noch gar nicht gerechnet. „Es freut mich aber, dass so viele Pfaffenhofener auf diese Weise Gesicht für eine saubere Energiezukunft unserer Stadt gezeigt haben!“ Bei seiner Eröffnungsrede sagte er, dass seit Generationen Pfaffenhofener Bürger und Unternehmer konsequent für eine saubere Umwelt und den Schutz unserer Lebensgrundlagen arbeiteten.
70 Prozent ökologisch
„Bereits 70 Prozent unseres Stromverbrauches kann bereits heute ökologisch erzeugt werden. Nicht zuletzt ist unser gemeinsamer Pfaffenhofener Weg vielfach national und international ausgezeichnet worden. Doch das ist nicht nur Ehre, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft”, ergänzte Herschmann und erläuterte dann die notwendigen technischen Maßnahmen um hundert Prozent saubere Stromerzeugung für Pfaffenhofen zu erreichen: “Der Menschheitstraum von unendlicher und sauberer Energie für alle, kann bei uns in Pfaffenhofen Realität werden. Strom, hundert Prozent regional erzeugt, unabhängig von Atom- und Kohle und demokratisch organisiert in Bürgerhand. Die drei geplanten Bürgerwindräder sind dazu ein unverzichtbarer Baustein”.
Termine
Bekanntgegeben wie es nun mit Aktionen weitergeht wurde heute ebenfalls: Vom 10. September bis 22. Oktober gibt’s jeden Samstag ein Info-Stand auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz. Von 16. bis 30. September ist im Foyer des Rathauses eine Ausstellung des BN zum Thema: „Fukushima, Tschernobyl und wir.“ Am 18. September beginnt um 11 Uhr am Haus der Begegnung ein Unterstützer-Marsch zum Rathaus, mit anschließender Kundgebung. Am 24. September ist von 10 bis 17 Uhr „Tag der offenen Tür“ am Bürgerwindrad im Lustholz bei Uttenhofen. Am 28. September findet eine Info-Veranstaltung der Stadt zum Bebauungsplan-Verfahren für den geplanten Windpark im Förnbacher Forst statt. Von 9. bis 15. Oktober wird es im Pfaffenhofener Stockerhof wieder die „Energie-für-alle-Woche“ geben und am 15. Oktober folgt im Rathaus-Festsaal die Verleihung des Klimaschutzpreises der Stadt.
Fotos: rt und Bündnis Rückenwind, Grafik: Bündnis Rückenwind
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