Doppelkonzert mit den dicken Schnöseln in der RockBar
(Pfaffenhofen, mh)RockBar trifft Schnösel, oder wie das kulturelle Sommerloch in Pfaffenhofen zum Klingen gebracht wird. Den Auftakt zur bayerischen Punkrocksession machte die Band „Suboptimal“ ein, als inklusives Projekt für behinderte Menschen bei Regens Wagner, gegründetes Trio. Die dicken Schnösel, vier Mann ein Thema, gaben dann in der brechend vollen Kneipe am Stadtgraben, den Hauptakt.
Wirt Gagga mit Kellnerin Melli, die neuen Pächter der Kultkneipe im alten Stil, haben sich mit dem Doppelkonzert einen echten Gefallen getan. Die Bude tobte und Stammgäste wie Rockfans feierten fröhliche Urstände auf engstem Raum. Alkopop, nennen die Suboptimierer ihr nicht immer ernst gemeintes Musikzeremoniell, es geht um Bier, Frauen, Langeweile, Sex und andere Nebensächlichkeiten, die in bayerisch gleich viel anregender klingen. Laut muss es sein und die Stimmen an der Grenze, Punk lässt grüßen, ihre Sozialkritik bekommt man mehr oder weniger ins Gehirn geblasen.
Bei den dicken Schnöseln wurden gleich zu Beginn „Ohropax“ angeboten, die Fans sollten schließlich keinen bleibenden Schaden nehmen. Kuschelig seelig-schnöseliger PunkRock, wie ein bekannter Pfaffenhofener Stadtrat die Musikrichtung der Schnösel einordnet, dürfte am treffendsten sein. Was die Schnösel produzieren hat immer einen Kern Heimat, nicht nur in den Texten. Lokalpunk mit Gelegenheit zur Selbstproduktion im Ausdruckstanz, wir erinnern uns, Schreiben und Tanzen hatte im alten Griechenland nur ein Wort.
Der erste Kulturreferent der Neuzeit hat übrigens zu dem Thema, eigens einen Dirigier-Stil zur Volksfestmusik kreiert.
Underground hat in Pfaffenhofen eine feine Tradition, vom Sepp über den Dipf, das Bierfilzl, dem Sigl, dem Schlumpf zum Stegerkeller, alte Eiche und nun eben die RockBar. Erstaunlich ist das man dort ein Publikum trifft, das all diese Kneipen noch LIVE erlebt hat, meistens inclusive Wirt. Also leben wir einfach mal drauf los, irgendwann heißt es dann eben doch „Too Old To Rock'n'Roll Too Young To Die“, du Hund du!
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