Frieden ist nicht gottgegeben
(Pfaffenhofen, rt)Bundestagsabgeordneter Irlstorfer
Zum „Sommerinterview“ eingeladen war die regionale Presse am gestrigen Dienstag von Erich Irlstorfer, dem CSU-Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Freising-Pfaffenhofen. Neben etlichen gesundheitspolitischen Themen, dem Spezialgebiet des Politikers, standen auch das aktuelle Zivilschutzkonzept sowie regional der Lärmschutz an der A9 bei Schweitenkirchen zur Besprechung an.
In weite Ferne gerückt ist bekanntlich der Lärmschutz zwischen dem Autobahndreieck Holledau und Pfaffenhofen, nachdem im dem erst Anfang August vom Bundeskabinett beschlossenen „Bundesverkehrswegeplan 2030“ der dortige Vollausbau der A 9 nicht berücksichtigt ist. Das Papier muss nun zwar noch - voraussichtlich im kommenden November - ins Plenum, doch dabei geht es nur noch um Beschlüsse zu notwendigen Ausbaugesetzen. Dass der Streckenabschnitt mit 130.000 Fahrzeugbewegungen am Tag „der meistfrequentierte in Europa“ und nun nicht im Plan enthalten ist, wurmt Irlstorfer schon sehr. Deshalb will er in der Sache weiter am Ball bleiben.
Krieg und Frieden als Alltagsthemen
Zur Neuauflage des Zivilschutzkonzepts der Bundesregierung wonach das Wiederaufleben der Wehrpflicht und eventuelle Lebensmittelrationierung kommen könnten und Hamsterkäufe empfohlen werden, sagte der Bundestagsabgeordnete offen: „Ich glaube, dass wir den Menschen schon ehrlich sagen müssen, dass wir in einer anderen Zeit leben als noch vor zwei Jahren.“
So sei es nicht mehr selbstverständlich, sich zu jeder Zeit alles besorgen zu können. Das Thema „Krieg und Frieden“ müsse wieder mehr in den Fokus gerückt werden. „Frieden ist nicht gottgegeben“, mahnte Irlstorfer. Frieden müsse vielmehr erarbeitet werden und sei durchaus keine Selbstverständlichkeit. Man brauche sich auch nicht darüber zu wundern, dass sich Menschen aus Kriegsgebieten auf den Meg machten. Doch bei allem Verständnis: „Die Lösung ‚alle nach Europa‘ wird nicht funktionieren.“
Erneute Bundestagskandidatur in Aussicht
Was Irlstorfers Kandidatur zur Bundestagswahl im kommenden Jahr anbelangt, wies der Abgeordnete darauf hin, dass seine Nominierung erst noch erfolgen werde. Zur Erklärung: Die gemeinsame Bundeswahlkreisversammlung der CSU-Kreisverbände Freising und Pfaffenhofen (und des Ortsverbandes Aresing sowie des Ortsverbandes Schrobenhausen und der Ortsverbände der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen, um die der Bundeswahlkreis nächstes Jahr erweitert wird), ist für den 24. Oktober in Schweitenkirchen vorgesehen.
„Für mich ist es nicht erstrebenswert, schon jetzt in den Wahlkampfmodus zu gehen“, sagte Irlstorfer. Er wolle seine bisherige Arbeit als Bundestagsabgeordneter „sauber zu Ende bringen“ und möglichst viele der aufgegriffenen Themen abschließen, von denen es genügend gebe.
Zu weiteren Punkten des Sommerinterviews - „Kinder- und Jugendmedizin“, „Multiresistente Keime“, „Pflegeberufsausbildung“, „Psoriasis“ und „Reanimationsunterricht an Schulen“ - wird unsere Zeitung in loser Folge die kommenden Tage im Detail berichten.
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