MEMO 12 Strings meet Accordions
(Pfaffenhofen, mh)Wenn Streicher auf Tasten treffen kann eigentlich gar nichts schiefgehen, vor allen Dingen, wenn zwei absolute Profi - Akkordeonisten die Handorgeln bedienen. Der Streichende Teil wiederum war teilweise mehr mit zupfen beschäftigt, wenn die Querflöte das Wort hatte.
Mozart mochte die Flöte als Musikinstrument zwar nicht, erzählte Prof. Peter Wittrich, der die einführenden Worte, anstelle des urlaubenden Max Penger sprach, was ihn aber nicht hinderte, für eine Auftragsarbeit das "Flötenquartett in D" zu komponieren. Den Anfang des Sonntäglichen Konzertes aber, machte Théodore Dubois' "Toccata in G", eines von zwölf Orgelstücken, die er im Jahr 1893 schrieb. Wolfgang Wagner und Peter Wittrich zeigten besonders hier was in ihren Instrumenten steckt, mit geschlossenen Augen hätte man eher die große Kirchenorgel hinter der Klangfülle vermutet.
Flötistin Martina Zaindl, Rita Brunner (Violine) und Cellist Frank-Ulrich Narr, wurden an diesem Sonntag von Christian Sauer an der Viola begleitet, da seine Mutter Irmi Sauer die Stammbesetzung, verletzungsbedingt pausieren musste. Das Zusammenspiel war wie immer absolut perfekt, Mozart hätte seine wahre Freude gehabt. Besonders beim Adagio in Moll in dem die Streicher zupfend die Flöte wiederholen, war dem kleinen Orchester die Spielfreude regelrecht ins Gesicht geschrieben.
Den letzten Part gaben wieder die Akkordeons, Prof. Peter Wittrich gab mit Wolfgang Wagner eine echte Welturaufführung. Das Stück aus seiner Feder, mehr als 15 Minuten lang, mit dem Titel "Spiritual Variations" für zwei Akkordeons, entpuppte sich als echte Herausforderung für alle Beteiligten. Der dezente Hinweis des Komponisten, man würde das Spiritual "Swing low, sweet chariot" verschiedentlich im Laufe des Stückes wiederfinden, war zwar hilfreich, doch maßlos übertrieben. Vom Jazz zum Tango, teilweise hochkomplizierte Klangfolgen, Wittrichs Akkordeon schien Wagner an seinem Instrument regelrecht zum Tanz aufzufordern. Die Entscheidung nur zuzuhören oder den beiden Meistern bei der Arbeit zuzusehen, war nicht einfach. Immer mehr steigerten sich die Variationen, um dann entspannt und gewaltig zu enden. Ein Stück das Mann/Frau mit allen Sinnen beanspruchte, ein Stück bei dem man am Ende erleichtert durchschnauft, ein Stück das wieder gehört werden will.
Nächstes KONZERT
Son. 11.09.16, 11.45 Uhr Musik zu Ordinarium und Proprium im Spiegel von Klassik und Moderne##
Wolfgang Amadeus Mozart: „Missa in C“, KV 317
„Krönungsmesse“
Peter Wittrich: „Proprium für ein Heiligenfest“
Introitus – Kyrie – Gloria –Graduale – Halleluja – Credo –
Offertorium – Sanctus – Benedictus – Agnus Dei – Communio
Ausführende:
Masako Goda, Sopran
Carolin Cervino, Alt
David Kerber, Tenor
Nikolai Ardey, Bass
„A-cappella-nova“ – Kammerchor Pfaffenhofen
Kammerorchester St. Johannes
Leitung: Max Penger - siehe auch http://www.memo-konzerte.de/kalender/kalender-2016/september/ordinarium
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