6. MundArtFestival in Nandlstadt
(Nandlstadt, cg)
Bereits zum 6. Mal fand am Wochenende in Nandlstadt das MundArtFestival statt, organisiert von dem Moosburger Urgestein Zapa, Biker, Bluesmusiker, Liederschreiber und bayrisch durch und durch. Leider fanden bei dem warmen Biergartenwetter und zahlreichen umliegenden Volksfesten nicht nur wenige Zuhörer den Weg in das Pfarrheim zu dem Konzertabend, auch die Teilnahme an dem ausgeschriebenen Wettbewerb war mehr als spärlich.
Erstmals sollte nämlich ein Newcomerwettbewerb für Lieder in bayrischer Sprache stattfinden, der "1. Bajuwaren-Groove", dabei war es völlig egal, ob Landler oder Zwiefacher, ob Rock oder Blues oder Rock´n Roll, hauptsache bayrische Texte. Gemeldet hatten sich 3 Teilnehmer, zwei von ihnen mussten kurzfristig absagen, so dass das Duo "Da oide Schlog" aus Landshut als einziger Teilnehmer kampflos, aber keinesfalls unverdient, den Preis nach einem Konzert, in dem sie 5 Lieder zum Besten gegeben hatten, in Empfang nehmen konnten. Stefan Breu und Stefan Kolbeck spielen seit 6 Jahren zusammen, ihre Texte immer auf Bayrisch - "Englisch kennma ned gscheit" - viele Lieder schreiben sie selbst, aber vertonen auch wirkliche Klassiker wie Bob Dylans "Knocking on heavens door" mit "nackert vorm Himmelstor" oder "No woman no cry" in "Koa Oide koa Gschrei". Die Texte sind durchaus deftig-bayrisch, manchmal makaber: "der Hof is am brenna", aber witzig und mit sehr guter groovender, mitreißender Begleitung unterlegt. Beim nächsten MundArtFestival, am 25.11.17 in der Hopfenhalle, werden sie als Eröffnungsband wieder dabei sein.
Weiter ging der Abend mit Edeltraud Rey, bayrische Liedermacherin aus dem Landkreis Ebersberg, die bereits seit über 30 Jahren auftritt, Mitglied der Gruppe "Primatonnen" ist und ein wirklich riesiges Repertoire beherrscht. Sie spöttelt nicht nur in ihren Liedern, bevorzugt über die Herren der Schöpfung, sondern erzählt auch Geschichten aus ihrem Leben oder Witze, auf bayrisch natürlich, übersetzt auch mal einen italienischen Weltschlager ins Bayrische, kann dies aber mit ihrer hervorragenden Sopranstimme auch wirklich gut umsetzen.
Organisator "Zapa", der singende, bluesige, bayrische Biker, ließ es sich natürlich nicht nehmen, einige seiner Lieder zum Besten zu geben bevor er die Bühne an "Boarisch Krauts" aus Regenstauf übergab, die er bei einem Auftritt gesehen hatte und unbedingt für sein MundArtFestival gewinnen wollte und konnte. Die 4 leidenschaftlichen Musiker, allen voran Bandchef Martin Pilz, der alle Lieder komponiert und textet, haben sich ebenfalls völlig der bayrischen Sprache verschrieben, ihre Musikrichtung ist vielfältig, Rock, Blues, Funk oder auch Reggae, ihre Texte haben Tiefgang und regen zum Nachdenken an.
Dem wirklich interessanten MundArtFestival ist zu wünschen, dass nächstes Jahr mit neuer Location und späterem Termin die Zuschauer in großer Menge zuströmen.
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