Wer keine Skulptur ist, der möge sich zu mir begeben
(Pfaffenhofen, rs)Eine bemerkenswerte Ausstellung wurde am Freitagabend in der Kulturhalle des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins eröffnet: Clemens Heinl, Bildhauer aus Schwabach, stellte auf der Eröffnungs-Vernissage seine Skulpturen, Plastiken und Reliefs vor. "Wer keine Skulptur ist, der möge sich hierher zu mir begeben", lud Steffen Kopetzky zu seiner Begrüßungsrede ein - und das war angebracht, erkannte man doch erst bei genauerem Hinsehen, wer leibhaftig und wer modelliert war.
Vom Scheich über den Halbstarken bis hin zu "wie Gott ihn schuf" - auch da alles bis ins Detail.
Denn die Exponate sehen teilweise so lebensecht aus, dass man sich unversehens beobachtet fühlt, wenn man aus den Augenwinkeln heraus eine Person hinter sich vermutet; die sich bei genauerem Hinsehen dann aber als Kunstobjekt erweist. Lebensgroß, mit viel Liebe zum Detail entstanden die Figuren zumeist auf der Grundlage lebender Personen. Er verwende sehr häufig Fotografien als Vorlagen, erläutert Heinl den zahlreich erschienen Besuchern der Vernissage. Was man in der Ausstellung erleben könne, sei Kunst und Handwerk in einem, machte Steffen Kopetzky deutlich, wie sehr in der Herstellung die künstlerische Vision durch ein perfektes handwerkliches Geschick unterstützt werden muss.
Als gelernter Orthopädiemechaniker bringt Clemens Heinl (Foto rechts) die Fertigkeiten unzweifelhaft mit, aus mächtigen Pappelstämmen mit der Kettensäge lebensgroße und absolut echt aussehende Figuren herzustellen, bei denen dann aber gerade die Detailverliebtheit in Form und Farbe so begeistert. Dabei wird in der Umsetzung nichts beschönigt, er bilde rein die nicht-retuschierte Wirklichkeit ab. "Auch wenn keine Besucher in der Halle sind, meint man, die Ausstellung sei gut besucht", machte eine Besucherin den optischen Eindruck beim Betreten der Kunsthalle deutlich.
Lebensgroß und mit aller Mimik und Gestik ausgestattet stehen sie da - nur ansprechen muss man sie nicht.
Ausstellung "Skulpturen von Clemens Heinl" beim Neuen Pfaffenhofener Kunstverein in der Kulturhalle, Amberger Weg 2, Pfaffenhofen a. d. Ilm
17. September bis 16. Oktober 2016, Do – Fr, 16 – 19 Uhr; Sa/So/Feiertag 15 – 18 Uhr
Der Scheich lauscht ebenso wie die Besucher den einführenden Worten auf der Vernissage.
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