Boardinghaus in Rudelzhausen bewegt die Gemüter
(Rudelzhausen, cg)
Hier soll das neue Boardinghaus stehen
In der ersten Sitzung nach der Sommerpause diskutierte der Gemeinderat Rudelzhausen bereits zum zweiten Mal über das geplante Boardinghaus in der Lindenstraße 1. Besonders die Maße des rund 35m langen und 9.50m Wandhöhe hohen Gebäudes, das zudem auf eine momentane Ackerfläche und nicht an die Stelle des 2010 abgerissenen Wohnhauses gebaut werden soll, stieß bei einigen Räten auf Ablehnung.
Hier stand das alte Wohnhaus
Wie berichtet, plant Roland Bauer ein Boardinghaus mit 25 Appartements für Kurzzeitmieter. Dies solle auf einer Ackerfläche neben dem landwirtschaftlichen Stadel gebaut werden, wofür der Flächennutzungsplan geändert werden muss. Architekt Max Bortenschlager und Landschaftsarchitektin Marion Linke stellten in der Sitzung die geplanten Änderungen vor: nachdem das Landratsamt Freising das Gebäude als sich "nicht einfügend in das dörfliche Ortsbild" bewertete hatte, reduzierten die Planer die Wandhöhe von 9,50m auf 9,00m und sowohl die Geschoßfläche als auch die Grundfläche.
Hans Neumaier (FW) zeigte sich von Anfang an nicht zufrieden, er monierte, dass die Architekten keine Pläne zur Ansicht mitgebracht hätten, damit man sich ein Bild von dem geplanten Gebäude machen könne. Dies sei in diesem Stadium der Planung nicht erforderlich, so Bürgermeister Konrad Schikaneder. Neumaier schimpfte in diesem Zusammenhang auch auf die Behörden, die den geplanten Flächenverbrauch nicht beanstandeten, wofür, so der Gemeinderat, gäbe es das Landkreisermittlungskonzept?
Er verlangte dezidiert, dass seine Vorwürfe im Protokoll festgehalten würden. Auch sein Kollege Johann Neumeier (EB) war "völlig gegen das Projekt", er sah es als einen "gravierenden Eingriff in das Dorfbild" und fand, dass es für die, auf der anderen Straßenseite etwas erhöht liegenden Nachbarn, eine massive Beeinträchtigung sei. Dem Argument der Planer, es sei ein Ersatzbau für das wesentlich höhere ursprüngliche Wohnhaus hielt er entgegen, dass das nicht zu vergleichen sei, dieses sei an einer anderen Stelle gestanden und hätte vor allem nicht diese Längenausmaße gehabt. Man müsse auch an den Anblick für die Nachbarn denken, so Gemeinderat Bruno Stahl (BL), wenn diese auf eine solche Fassade blicken müssten. Er wollte dies durch eine Grünpflanzung abgemildert sehen, was aber von der Landschaftsplanerin aus Sichtgründen für den Verkehr abgelehnt wurde.
Mit 13:3 Stimmen wurde der Billigungs- und Auslegungsbeschluss gefasst
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