Künftig darf es nicht mehr nur eine Bewerberin geben
(Mainburg, hal/sh)Bild: Hallertauer Zeitung
Die Hallertauer Bierkönigin will schon bald in einer höheren Liga spielen. Über ihre Aufstiegspläne und das dahinter stehende Konzept plauderte Christina Burgstaller jetzt im Rahmen eines kleinen Empfangs im Rathaus. So will die sympathische 28-Jährige aus Reichertshausen bei Pfaffenhofen das Amt innerhalb ihres Regierungsjahres bis Mitte Juli 2017 mindestens auf Augenhöhe mit den Hopfen-, Wein- und anderen Produktköniginnen sehen.
Diese Tage war die selbstbewusste 28-jährige Reichertshauserin Christina Burgstaller, ihres Zeichens "Hallertauer Bierkönigin", zu Gast im Rathaus. Dort verriet sie, dass sie bereits viele Pläne hat, die sie mit der nötigen Portion Hartnäckigkeit und den richtigen Kontakten verwirklichen möchte. Nicht zuletzt ist es ihr auch ein Anliegen, den Bekanntheitsgrad der "Region, wo das Bier wächst" weit über die Grenzen der Hallertau hinaus zu steigern.
„Das Amt wird noch ein wenig belächelt, weil kein Verband oder sonstiger starker Partner dahintersteht“, erklärt sie das Dilemma. Aber Ihre Hoheit sind guter Dinge, dass sich aus diesem königlichen Titel etwas machen lässt. Darauf würde die Reichertshausenerin wohl einen Kasten ihres Lieblingsbieres „Sommerfrische“, ein spritziges „Pale Ale“ aus der Klosterbrauerei Scheyern unweit ihres Heimatortes, verwetten.
„Wir sind stolz, eine Hallertauer Bierkönigin zu haben“, unterstrich Reiser, um im nächsten Satz eingestehen zu müssen, „dass wir anders als der Markt Wolnzach und der Hopfenpflanzerverband nur wenig Erfahrungen mit königlichen Hoheiten haben“. In der Tat sind die Nachbarkommune und die Berufsorganisation der Holledauer Hopfenbauern auf diesem Gebiet um Jahrzehnte voraus. Die erste Hopfenkönigin wurde in den Fünfzigerjahren gewählt. Mittlerweile teilen sich drei charmante junge Damen die zahlreichen Repräsentationsverpflichtungen.
Das Engagement, welches die Junghoheit an den Tag legt, zeichnet sie durchaus als „Einzelkämpferin" ab. Knapp 30 Termine hat sie nach eigener Aussage seit ihrer Wahl beim Mainburger Hopfenfest Mitte Juli bereits absolviert. Alles hat sie in ihrer bisherigen Regentschaft mehr oder weniger selbst organisiert, unterstützt von der Frau Mama. Eine Stellvertreterin fehlt ihr nach eigener Aussage schon. Aber da bei der Wahl bekanntlich keine Mitstreiterinnen im Rennen waren, konnte auch keine etwaige Vizekönigin ausgerufen werden.
Wenn es nach Bürgermeister Josef Reiser geht, dürfe es künftig so etwas nicht mehr geben, dass nur eine Bewerberin zur Wahl antritt. Er versprach, unter den jungen Hallertauerinnen kräftig die Werbetrommel zu rühren und die Wahl attraktiver zu gestalten. Entsprechende Ideen würden derzeit innerhalb der Stadtverwaltung unter Federführung von Stadtentwicklerin Elke Plank und Marktreferentin Inge Schlemmer erarbeitet und schon bald dem zuständigen Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates unterbreitet. Die Zeremonie wird auf alle Fälle nicht mehr wie gehabt am Donnerstagabend vor dem Start des Hopfenfestes ausgetragen werden. Über einen alternativen Termin an diesem Wochenende scheint man sich noch nicht einig zu sein.
Die Planungen von Christina Burgstaller reichen bereits Monate voraus. Ihren Terminkalender hat sie schon jetzt auf mögliche kommende Events ausgerichtet. Und sie ist auf Sponsorensuche, damit die Reisen realisiert werden können. So hat sie zum Beispiel die Internationale Grüne Woche, die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, fest ins Visier genommen. In Berlin trifft sich alljährlich im Januar alles, was Rang und Namen hat in der Branche. Und die 28-jährige Reichertshausenerin ist überzeugt davon, eine Hallertauer Bierkönigin gehört zum „Who is Who“ der Hoheiten im „Gothaer“ des deutschen Agraradels.
Bürgermeister Josef Reiser, sichtlich angetan von so viel erfrischendem Engagement, fasste daraufhin einen spontanen Entschluss: „Die Hallertauer Bierkönigin wird bei der nächsten Grünen Woche dabei sein - und wenn ich sie selbst in die Bundeshauptstadt chauffieren muss.“ Christina Burgstaller schlug dieses Angebot nicht aus. Frei nach dem Motto: „Wir fahren nach Berlin!“
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