Drama um Demenz
(Pfaffenhofen, rt)
Am gestrigen Welt-Alzheimertag, der in Deutschland unter dem Motto "Jung und Alt bewegt Demenz" steht, hat die Alzheimer Gesellschaft im Landkreis Pfaffenhofen ihre Mitglieder ins Kino eingeladen. Passend zum Thema gab es dort einen bewegenden Film. Davor konnten sich Interessierte an einem Infostand eingehend über die Krankheit aufklären lassen.
„Alzheimer kann jeden treffen und ist nicht zwingend eine Frage hohen Alters“, sagt Helga Inderwies, Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Landkreis Pfaffenhofen. Deshalb habe der Zusammenschluss das Ziel, möglichst viele Leute dafür zu sensibilisieren. Im hiesigen Landkreise gebe es schätzungsweise 1.500 Menschen, die an Demenz erkrankt seien. „Eine Zunahme auf 2.200 wird bis zum Jahr 2030 geschätzt“, ergänzt Inderwies. Die frühe Form der Alzheimer-Demenz, die vererbbar sei, könne bei etwa 5 Prozent der Alzheimerkranken auftreten.
Das Interesse bei den Kinobesuchern war groß, der kleine Stand neben der Kinokasse stets umlagert. Gezeigt wurde anschließende das Drama "Still Alice - mein Leben ohne gestern" in Zusammenarbeit mit dem Cineradoplex. Kurz zum Inhalt: Während eines Vortrags fällt Professorin Alice Howland zunächst ein bestimmtes Wort nicht mehr ein. Kurze Zeit später verliert sie beim Joggen auf dem ihr eigentlich vertrauten Campus die Orientierung. Sie vermutet zunächst einen Tumor bis sie ein Neurologe mit der Diagnose "Alzheimer" konfrontiert. Die Krankheit nimmt ihren Lauf und verändert Howlands Leben drastisch.
„Der Film gestern war sehr emotional und ergreifend. Die gespielten Szenen hören wir immer wieder von Angehörigen geschildert, so ist es wirklich“, erklärte Inderwies dazu.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse > http://www.alzheimer-pfaffenhofen.de/ <; daraus ist der nachfolgende Text entnommen:
„Der Begriff „Demenz“ bezeichnet allgemein ein Nachlassen der geistigen Fähigkeiten und umfasst Krankheitsbilder unterschiedlicher Ursachen. Bei etwa 2/3 aller diagnostizierten Fälle handelt es sich um die Alzheimer-Demenz (benannt nach ihrem Entdecker Alois Alzheimer), die überwiegend im höheren Alter auftritt.
Andere Demenzerkrankungen sind zum Beispiel die Frontotemporale Demenz, die Lewy-Body-Demenz oder auch die Vaskuläre Demenz.
Warnsignale für beginnende Demenz können sein:
Immer mehr Worte fallen nicht ein.
Regelmäßig auftretende Probleme bei Arbeiten im Haushalt.
Zunehmende Nachlässigkeit in der Körperpflege.
Veränderung der Persönlichkeit.
Eine Heilung der Demenz ist bisher leider nicht möglich, aber es gibt Medikamente, die den fortschreitenden Verlauf der Erkrankung hinauszögern können. Wichtig ist daher eine frühzeitige Diagnosestellung. Auch nicht-medikamentöse Therapieformen können dazu beitragen, vorhandene Fähigkeiten des Betroffenen zu erhalten. Der größte Teil der Menschen mit Demenz wird von Familienangehörigen betreut bzw. gepflegt. Im fortgeschrittenen Stadium ist eine Pflege rund um die Uhr notwendig. Deshalb ist es dringend erforderlich, die pflegenden Angehörigen zu entlasten.“
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