Helfen, wo es am nötigsten ist
(Au/Hallertau, sia)
Neben dem 10-jährigen Büchereijubiläum gibt es in diesem Jahr noch ein Weiteres zu feiern. 10 Jahre Navis-Katastrophenhilfe. Ziel des Vereins ist es, bei Katastrophen im In- und Ausland so schnell wie möglich Hilfe zu leisten. Dr. med. Anton Freilinger gab bei einem Vortrag in der Bücherei einen Einblick, wie diese Hilfe im Einzelnen aussieht.
Sie kennen ihn alle, die Auer, den Dr. Anton Freilinger, der in Au auch seine Praxis hat und mit dem Verein „Navis“ in Katastrophengebiete fährt, um zu helfen. Bei seinem Vortrag in der Bücherei fühlte sich der Mediziner fast wie auf einer Familienveranstaltung, bei so vielen bekannten Gesichtern. Der Allgemeinarzt ist gerne in die Bücherei gekommen, denn er freut sich über jede Gelegenheit, bei der er über Navis berichten kann, auch um sich bei den Sponsoren zu bedanken.
Mit einem Tsunami, der 2004 ganze Küstenregionen Südostasiens verwüstete, hat alles angefangen. Unterstützt vom Münchner Flughafen und der Flughafenfeuerwehr konnten innerhalb kürzester Zeit Hilfsgüter in den Süden Sri Lankas geflogen werden. Um weiterhin helfen zu können, gründete man 2006 den gemeinnützigen Verein Navis e. V., der seitdem bei acht Katastrophen im Einsatz war. In diesem Jahr konnte bei einem großen Erdrutsch ebenfalls in Sri Lanka geholfen werden. Anhand von Bildern zeigte Dr. Freilinger den Zuhörern, wo und wie er und seine Mannschaft mit medizinischer Versorgung, Trinkwasseraufbereitung und technischer Hilfe vor Ort tätig sind. Dabei mussten sie auch ihre Grenzen erkennen. Lebensmittel bringen sie nicht in Katastrophengebiete, so Freilinger, das können wir mit 12 Leuten nicht händeln“. Noch dazu, wenn man auf hunderte, teils aggressive Leute trifft, die schon sehr lange auf Hilfe warten. Aber man erfährt auch sehr viel Dankbarkeit von Menschen, die alles verloren haben und in irgendwelchen Behelfsunterkünften wohnen müssen.
Schnellstmögliche Hilfe, das heißt innerhalb weniger Tage im Katastrophengebiet sein. Dort angekommen entstehen oft Probleme an die man vorher nicht denkt und das Team improvisieren muss. Sobald die Stromversorgung gesichert ist, mit Wasseraufbereitungsanlagen sauberes Trinkwasser vorhanden ist, kann binnen einer Nacht ein großes Zelt aufgestellt werden, um die Menschen in kürzester Zeit medizinisch zu versorgen, was meistens dringend erforderlich ist.
Für seinen Vortrag in der Bücherei verlangte Dr. Freilinger keinen Eintritt, jedoch war eine Spendenbox aufgestellt, die am Ende gut gefüllt war. Ein kleiner Beitrag für ein großes Hilfsprojekt.
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