Faszinierende Walderlebnistage fördern Schulkinder
(Pfaffenhofen, rt)
Zeit für eine Woche packender Erlebnisse im Wald nahmen sich zwei Klassen der Anna-Kittenbacher-Schule des Pfaffenhofener Heilpädagogischen Zentrums und gingen dazu in den nahegelegenen Stadtwald zusammen mit ihren Lehrerinnen und drei ausgewiesenen Kennern der Natur. Für alle Beteiligten war es eine besondere Erfahrung.
"Heute werden wir unsere Sinne schärfen", kündigten die beiden Sonderpädagoginnen Judy Dobiasch und Stefani-Kathrin Ulrich ihren 19 Schülern aus zwei Klassen an. Daraufhin galt es, die Stimmen von Hase, Reh oder Fuchs zu identifizieren. Kaum einer der Schüler hatte Schwierigkeiten, den einen oder anderen Treffer zu landen und auf das richtige Tier zu tippen. Auch ein Igel war akustisch unter den zahlreichen einheimischen Säugetieren, die Walter Ulrich als Jäger und Mitglied der hiesigen Kreisgruppe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) gekonnt imitierte. Und das alles immer unter den wachsamen Augen der Jagdhündin Mira, die schnell zum Liebling all der kleinen Waldläufer wurde.
Die Funktion von Spechthöhlen erläuterte Walter Ulrich den Inerressiert zuhörenden Schulkindern.
Mit dem Pfaffenhofener Altlandrat, Förster und SDW-Kreisgruppenvorsitzenden Rudi Engelhard pflanzten die jungen Waldläufer mehrere Bäumchen. „Wir werden ihre Entwicklung verfolgen und dazu bestimmt mehrmals im Jahr hierher kommen“, sagt Stefani-Kathrin Ulrich. Und sie fügt hinzu, dass auf diese Weise auch die sich ändernden Jahreszeiten bewusster erlebt werden könnten. Jeder Tag stand unter einem anderen Motto und umfasste thematisch so gut wie alle Aspekte rund um Baum, Strauch und Getier.
Rudi Engelhard leistete tatkräftige und fachkundige Unterstützung beim Bäumepflanzen.
Auch die Leiterin des Grünen Klassenzimmers vom Bund Naturschutz war mit von der Partie und zeigte an einem Tag unter der Überschrift „Auf den Spuren der Indianer“, wie achtsam etwa Naturvölker mit den natürlichen Ressourcen umgehen.
Die „Forsteleven“ verbrachten während der üblichen Unterrichtsstunden insgesamt durchgehen eine Woche draußen im Wald und erfuhren mit Unterstützung von Walter Ulrich, Rudi Engelhard und Ulrike Kainz hautnah seine Geheimnisse. Die Bewegung an der frischen Luft mag freilich auch ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass alle Schüler auf eine baldige Wiederholung dieses Abenteuers hoffen. „Die Kinder sind viel gelassener und ausgeglichener, wenn sie sich im Wald aufhalten, das ist schon sehr augenfällig“, meinte Judy Dobiasch nach den fünf ereignisreichen Tagen.
Das soziale Verhalten sei positiv beeinflusst worden und auch bei der Wissbegierde seien deutliche Unterschiede zum Unterricht im Klassenzimmer festzustellen, bekräftigte Stefani-Kathrin Ulrich: „In dieser Umgebung kommen die Kinder besser aus sich heraus und stärken ihr Selbstbewusstsein.“. Durch die entspannte Atmosphäre und den natürlichen Gegebenheiten habe ihre Sprache, ihre Motorik und ihre soziale Gemeinschaft enorm gefördert werden können. Die beiden Lehrerinnen haben sich nun jedenfalls fest vorgenommen, ihre Schüler künftig mindestens einen Tag im Monat im Stadtwald unter freiem Himmel zu unterrichten.
Walter Ulrich resümiert ebenso positiv: „Die Begeisterung in den Kinderaugen, die Aufmerksamkeit für das weiche Moos, den lebenden Waldboden, die Bäume mit den zählbaren Jahresringen, die Waldtiere … ; keine Sekunde war langweilig, irgend eine Frage gab es immer. Auch Mira, meine Wachtelhündin hat die Streicheleinheiten sehr genossen. Wir freuen uns auf das nächste Treffen.“
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