Aiglsdorfer Kirche hat wieder einen Altar
(Aiglsdorf, cg)
Die 139 Jahre alte Kirche St. Jakobus von Aiglsdorf hat seit Kurzem einen neuen Altar, am letzten Samstag wurde er feierlich eingeweiht. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts schmückte nur ein Kreuz den Altarraum, der ursprüngliche neugotische Altar war unbegreiflicherweise zerstört und entfernt worden.
Der ursprüngliche Altar in den 60ern
Dies wiederum ließ Pfarrer Stefan Rauscher aus der Kirchengemeinde Attenkirchen/Nandlstadt keine Ruhe, er erinnerte sich daran, dass im kirchlichen Kunstdepot der Erzdiözese München eine Vielzahl an Kirchenausstattung eingelagert ist, von aufgelösten und umstrukturierten Kirchen, die dort nicht mehr gebraucht wurde. Die Wahl fiel auf einen ursprünglichen Seitenaltar aus der Kirche St. Peter und Paul in Westerbuchberg nahe dem Chiemsee. Der Maurer Schillinger aus Faistenberg mauerte nach altem Vorbild den Sockel in Aiglsdorf neu auf, der Restaurator Flassak und der Schreiner Barthelme nahmen sich des renovierungsbedürftigen Altars und des Holzsockels vor dem Altar an.
In der Mitte des Altars fand der noch erhaltenen St. Jakobus einen Ehrenplatz. Der hohe und schmale Altar fügt sich perfekt in den Altarraum ein und gibt der Kirche wieder ein stimmiges Gesicht. Pfarrer Rauscher erklärte in seiner Predigt, warum man sich, entgegen mancher moderner Tradition, wieder für einen Hochaltar entschieden hatte: Im Sinne der Väter sei so die Richtung von Pfarrer und Gemeinde nach vorne gelenkt, hin zu Gott. Der Pfarrer sei nicht so wichtig, er müsse nicht, wie bei einem Volksaltar, mit dem Gesicht zur Gemeinde stehen.
Dies sei nicht altmodisch von ihm gedacht, sondern im Sinne der Tradition, die durchaus ihren Sinn hatte. Ihm sei es auch wichtig gewesen, die alte Dorfkirche wieder zu beleben, auch wenn dort nicht jeden Sonntag eine Messe stattfände. Sie sei ein Symbol für die Menschen im Dorf, sie wüssten bei jedem Blick auf ihre Kirche: Gott ist unter uns.
Nach der feierlichen Messe, die musikalisch wunderschön umrahmt wurde von den Männern des Attenkirchener Kirchenchors, traf sich die Gemeinde noch im benachbarten Feuerwehrhaus zu Brotzeit und Getränken und gemütlichem Beisammensein.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.