Fleißige Biber
(Au/Hallertau, sia)Foto:Per Harald Olsen
Die Biber fühlen sich wohl entlang der Abens und vermehren sich fleißig
Nach einer vierwöchigen Pause musste sich gestern der Marktgemeinderat unter anderem mit einem äußerst heiklen Thema beschäftigen. Soll in einzelnen Marktbereichen der Biber entnommen werden oder nicht und wenn ja, müssten zeitnah entsprechende Anträge beim Landratsamt Freising gestellt werden. Das Thema sorgte für reichlich Diskussionsbedarf.
Damals als der Biber in Bayern wieder angesiedelt wurde, wollte man ihn vor dem Aussterben retten. Jetzt steht er unter Naturschutz, hat keine natürlichen Feinde und vermehrt sich rasant. Was sich eigentlich zufriedenstellen anhören sollte, hat einen Haken. Der Biber ist nämlich zudem auch sehr fleißig, er baut Dämme und das an Stellen wo wir sie nun gar nicht brauchen können, wie in Hochwassergebieten. Um die dadurch entstandenen Schäden und natürlich auch Kosten, stellte sich den Marktgemeinderäten nun die Frage, ob entsprechende Anträge zur Entnahme, sprich Abschuss der Biber beim Landratsamt gestellt werden sollen.
Das Thema Biber wurde bereits vor einigen Monaten im Marktgemeinderat angesprochen. Bevor man aber damals eine endgültige Entscheidung treffen wollte, sollte eine diesbezügliche Infoveranstaltung im Landratsamt noch abgewartet werden. Der Bürgermeister hoffte eigentlich mit einem Ergebnis nach Hause zu kommen, erfuhr aber nur vom Landratsamt, dass das Thema Biber und die daraus entstehenden Schäden an höherer Stelle wohl nicht sehr ernst genommen werden. Zwei Anliegen aus der Bevölkerung sind in der Marktverwaltung bereits eingegangen, in bestimmten Bereichen den Biber zu entfernen, da bereits wirtschaftliche Schäden entstanden sind. In Hochwassergebieten hat er nichts verloren, meldete sich Michael Hagl zu Wort und Franz Asbeck stimmte dem zu, „da ist ein wirtschaftlicher Schaden durchaus gegeben“. Grundsätzlich für den Artenschutz und die Beheimatung von Tieren sprach sich Barbara Prügl aus, nicht aber an der Engstelle Abens und plädierte dafür einen Antrag beim Landratsamt zu stellen. Als optimale Lösung sah das Beatrix Sebald nicht, wenn wir den Biber schießen, ist er bald wieder an derselben Stelle da. Gerhard Stock fand dagegen klare Worte: Wenn wir nicht regulierend eingreifen, überrollt uns das alles. Wir geben Geld für Hochwasserschutz aus und der Biber macht es kaputt. Wir sollten zeitnah reagieren und zwar jetzt.“
So wie es aussieht gibt es da keine Pauschallösung. Klar ist nur, dass wir das alles miteinander machen müssen, so der Rathauschef. Das Thema wird nun auf der nächsten Sitzung in 2 Wochen erneut auf dem Tisch liegen. Bis dahin soll beim Landratsamt nachgefragt werden, wie die Anträge zu stellen sind und wie viele Tiere pro Antrag geschossen werden dürfen.
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