Roland Neuwirth und die Extremschrammeln in Hettenshausen
(Pfaffenhofen, mh)Die Abschiedstournee von Roland Neuwirth und den Extremschrammeln führte auf Einladung der Liedertafel Pfaffenhofen, auch zum zünftigen Schrätzenstaller in Hettenshausen. Heurigen Atmosphäre mit Wiener Gelassenheit, dazu Wein und Brotzeit, die Liedertafel und der Wirt wissen zu feiern.
Wer jedoch gedacht hat, mit ein wenig oberflächlichem Schmäh aus Österreich und den entsprechenden Alkoholkonsum, könne er seine jährliche Herbstdepression so richtig einweichen lassen, sah sich schwer getäuscht. Der Wienerliedkomponist und Autor, Sänger, Kontragitarrist und Leiter der "Extremschrammeln" schrieb an die 300 Lieder für Duo- und Schrammelbesetzung, dazu Tänze, Walzer und Neutöner, einige Orchesterwerke, Theater-, Film- und Hörspielmusik.
Seit mehr als 30 Jahren steht Neuwirth für die Erneuerung des Wienerliedes. Jazz, Blues und Rock hört der geneigte Besucher heraus, so er denn will. Texte die im ersten Moment noch recht lustig sein mögen, enden trotz der dahinplätschernden Schrammelmusik, dramatisch bis abgrundtief.
Irgendwie hat er den vollen Blues der Herr Neuwirth, da ist so gar nichts von Heimattümelei, Wiener Schmäh für die Touristen, oder flache Volksmusik.
Die Extremschrammeln machen ihren Namen alle Ehre, da ist mehr Jazz drin als der Laie vermutet. Die Besetzung Roland Neuwirth (Gesang und Kontragitarre), Doris Windhager (Überstimme), Manfred Kammerhofer (1. Geige), Tscho Theissing (2. Geige) und Marko Zivadinovic die chromatische Knopfharmonika. Wie gesagt eine Kontragitarre macht noch keinen Heurigen, die Geigen liefern Kammermusikfeeling, die Knopfharmonika ersetzt, gut gespielt, das Klavier und die Überstimme kann den Chor. Neue Töne und das auf der Abschiedstournee, ein Liederwunsch wurde noch erfüllt. Ein letztes Konzert in Deutschland und das in Hettenshausen, Grinzing meets Hallertau, hinterzünftig dad i sogn.
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