Aus der Gemeinderatssitzung:

"Medienzentrum" zieht zur Schlagenhauser Mühle

(Wolnzach, )

(lt) Man hat zwar schon mehr Besucher in der Gemeinderatssitzung gesehen, doch auch am gestrigen Donnerstag waren die Zuschauerplätze im großen Sitzungssaal gut belegt. Schließlich war Thema erneut das umstrittene Medienzentrum der Kastner AG, das an der Wendenstraße auf Widerstand in der Wolnzacher und Gosseltshausener Bevölkerung gestoßen war. Der Kastner AG war beim Kauf des Grundstücks vor ca. 10 Jahren Planungssicherheit zugesagt worden, erinnerte Bürgermeister Schäch, und deshalb sei er über die "Bürgerbewegung" nicht sehr glücklich gewesen. Nun aber habe sich nach vielen Gesprächen und Verhandlungen eine "bessere Lösung für beide Seiten" ergeben: Die Marktentwicklungsgesellschaft hat eine Option auf ein 60 000 m² großes Grundstück "Schlagenhauser Mühle III", das sich im Anschluss an das Herion-Areal befindet. Auf diesem Grundstück soll nun das Projekt der Kastner AG entstehen. Noch offen ist, ob das Grundstück als Sonder- oder Gewerbegebiet ausgewiesen wird. Auf dem Gebiet "Wendenstraße" könnte dann mit dem Reitgelände ein "idyllisches Freizeitgelände" mit Wohngebiet entstehen.

Ob die Kastner AG "Schlagenhauser Mühle III" kauft oder gegen das Gelände an der Wendenstraße tauscht, müsse noch besprochen werden, doch er halte den "Umzug" des Medienzentrums an die Schlagenhauser Mühle ortsplanerisch für den "richtigenWeg". Der Gemeinderat begrüßte diesen Vorschlag und stimmte der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes einstimmig zu.

Nicht so reibungslos gestaltet sich die Zukunft des Barth-Hallen-Geländes. Weil sich kurzfristig noch weitere Firmen gemeldet und an einer Investition Interesse bekundet haben, schlug Bürgermeister Schäch vor, den Tagesordnungspunkt für die nächste Sitzung am 2.8.2007 zurückzustellen, um den Bewerbern Gelegenheit zu geben, ihre Bauvorschläge und Projekte detailliert einzureichen.

Wirtschaftsreferent Matthias Boeck begrüßte, dass die Investoren Vorschläge einreichen, dennoch plädiere er weiterhin für einen Gesamtplan, der die Fläche komplett umfasst. Wenn es sein muss, werde er auf eigene Kosten einen Plan fertigen lassen ("Mein Geschenk an den Gemeinderat!"), den man dann mit potentiellen Investoren diskutieren könne. Gewisse Rahmenbedingungen wie Erhalt des Volksfests und die geplante Bushaltespur seien ja vorgegeben, betonte Bürgermeister Schäch und bat zur Abstimmung über seinen Vorschlag, den Interessenten Gelegenheit und Frist zu geben, ihre Pläne einzureichen.

Auch Matthias Boeck stimmte dem Vorschlag wie alle anwesenden Räte zu, stellte jedoch den Antrag, einen Auftrag für die Planung einer "Grobskizze" zu vergeben. Mit der Zustimmung der Gemeinderäte Stockmaier, Rossmann, Trapp, Thalmeir-Bichler und Boeck fand er jedoch keine Mehrheit.

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