Frauen-Union feiert volles Vierteljahrhundert
(Wolnzach, rt)Frauenunion-Vorsitzende Emilie Bergmeister begrüßte zahlreiche Gäste zur 25-Jahr-Feier der CSU-Organisation.
Den Kreisverband der Frauen-Union (FU) im Landkreis Pfaffenhofen gibt es heuer bereits ein Vierteljahrhundert lang. Anlass genug für die CSU-Frauenorganisation, das am gestrigen Abend zu feiern mit einem festlichen Abendessen im Wolnzacher Hopfenmuseum zusammen mit der Europapolitikerin und FU-Landesvorsitzenden Angelika Niebler und lokaler christsozialer Politprominenz.
Ob der Gründungsvorstand mit Helga Sommerer, Angelika Cetinbas, Anne Demmel, Rosmarie Köll, Lo Grabmair und der späteren Staatssekretärin Erika Görlitz bei ihrer ersten Versammlung in Pfaffenhofen ahnte, dass er den Grundstock für eine jahrzehntelang bestehende Lobby für die Anliegen von Frauen in der CSU bildet, ist nicht überliefert. Fest steht jedoch, dass der Wille bei den Frauen vorhanden war, sich in politische Dinge einzumischen und dabei auch konstruktiven Einfluss zu nehmen. Die damalige Initiatorin und Landtagsabgeordnete Erika Görlitz kann heute zusammen mit ihrer Nachfolgerin Katharina Gmelch und der aktuellen Kreisvorsitzenden Emilie Bergmeister auf acht Ortsverbände - Geisenfeld, Manching, Pfaffenhofen, Reichertshausen, Scheyern, Wolnzach, Reichertshofen und Pörnbach – blicken.
„Als wir vor 25 Jahren anfingen mit unserer politischen Ausrichtung, Frauen für die gesellschaftspolitischen Themen zu interessieren, standen wir ziemlich alleine da.“, so Görlitz. Doch das Engagement der Frauen sei auch in der Politik nicht mehr wegzudenken. „Als besondere Leistung sehe ich es an, dass in den 25 Jahren ohne Unterbrechung die von meinem damaligen Team und mir eingeführten Veranstaltungsprogramme erarbeitet und fortgeführt werden. Für mindestens 30 Veranstaltungen wird so gemeinsam von den Ortsverbänden der Frauen-Union eingeladen und auf Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Bayernweit standen wir mit dieser Arbeitsweise für andere FU-Verbände Pate.“ Ohne Frauen sei heute „kein Staat zu machen“.
Europa-Abgeordnete Niebler bei Ihrer Festrede.
Mehr Tamtam machen
In ihrer Festrede betonte Professorin Angelika Niebler unter anderem, dass sich die Frauenunion immer wieder konstruktiv in aktuelle Themen eingemischt habe und nannte dazu beispielhaft die gerechtere Mütterrente oder die Verschärfung des Sexualstrafrechts. „Frauen müssen noch lernen, was sie tun, auch richtig zu verkaufen.“ Niebler brachte es dann salopp auf den Punkt: „Wir müssen noch viel mehr Tamtam machen!“ Gleichzeitig appellierte sie, niemals aufzugeben und zusammenzuhalten.
Aus ihrer Sicht als Europa-Abgeordnete bemerkte Niebler: „Für mich war das politische Geschäft noch niemals so schwierig wie jetzt. In Europa haben wir eine Riesenaufgabe.“ Konkret nannte sie dazu Migrationsdruck, Militarisierung, Terror, Eurozone („Griechenland ist immer noch ein Problem“), Brexit, Radikalisierung und Erstarken des Rechtspopulismus in ganz Europa.
Sozusagen als Geburtstagsgeschenk lud Niebler dann die gesamten Mitglieder der Frauenunion nach Straßburg ins Europaparlament ein, während der CSU-Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer eine Reise zur Grünen Woche nach Berlin in seinem Geschenkekorb hatte. Die Frauenunion nannte er eine „eigene politische Kampfeinheit“, die er nicht missen wolle. Sehr persönliche Worte fand Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold (CSU), der die Frauenunion als wahre Stütze in stürmischen Zeiten erlebte und dies auch emotionsgeladen zum Ausdruck brachte.
Rote Rosen vom Landtagsabgeordneten
Von Karl Straub gab’s rote Rosen für jede Dame. Der CSU-Landtagsabgeordnete bezeichnete die Frauenunion als „unersetzlich“ in der Union, die politische Inhalte befördern würde und ohne die der CSU-Kreisverband ärmer wäre. Landrat Martin Wolf (CSU) bescheinigte der Frauenunion, dass sie in einer „politisch sehr starken Männerwelt“ den Frauen eine Stimme gebe, eine wichtige Säule der Demokratie sei und auch in Zukunft noch dringend gebraucht werde.
Hervorgehoben und mit vielen lobenden Worten bedacht wurden von allen Rednern die früheren Vorsitzenden der Frauenunion, Erika Görlitz und Katharina Gmelch sowie Emilie Bergmeister als derzeit amtierende.
Landtagsabgeordneter Straub
Die früheren Frauenunion-Vorsitzenden zusammen mit der aktuellen (v.l.): Erika Görlitz, Emilie Bergmeister und Katharina Gmelch.
Wissenswertes
Von Görlitz übernahm Katharina Gmelch die Führung des heute 361 Mitglieder zählenden Kreisverbands im Jahr 2001. Zehn Jahre später folgte ihr Emilie Bergmeister im Amt. Tradition geworden ist mittlerweile der alljährliche Bücherflohmarkt im Foyer des Landratsamtes, dessen ansehnliche Erlöse karitativen Zwecken beziehungsweise Vereinen und Verbänden in der Region zugutekommt. Bayernweit gehören 25.500 Mitglieder in zehn Bezirks-, 105 Kreis- und 564 Ortsverbände der FU an, die damit die zweitgrößte Arbeitsgemeinschaft der CSU ist.
Die "Frauenunion-Urgesteine" bekamen alle ein Blumengeschenk.
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