Eine jüdische Zeitreise mit Dany Bober
(Mainburg, sh)Die interkulturelle Woche, heuer unter dem Motto „Vielfalt. Das Besten Gegen Einfalt“, begann mit einem großen musikalischen Auftakt und endete ebenso musikalisch. Nämlich mit dem gebürtigen Frankfurter Liedermacher Dany Bober, der sich als Vermittler jüdischer Kultur versteht und die Zuhörer in der Evangelischen Erlöserkirche in einem neunzigminütigen Abend durch die jüdische Geschichte führte. Dies war jedoch aller andere als „langweilig“ oder gar "trocken".
Der evangelische Pfarrer Frank Möwes spricht ein paar Begrüßungsworte
Als Frankfurter begrüßte Dany Bober zunächst einmal mit einem herzlichen “Shalömsche“. Dann brachte es dieser geistreiche und humorvolle Einzeldarsteller fertig, mit zweimal 45 Minuten die jüdische Geschichte zu vermittelten. Die Zeitreise beginnt mit dem selbstvertonten Lobgesang (Psalm 149 Halleluja! Singet dem HERRN ein neues Lied;) Der gesamte Abend war so inhaltsreich, dass es schwer fällt, ihn in Worten wiederzugeben.
Mit kleinen markanten Szenen brachte Bober das Wesentliche auf den Punkt und stützte sich dabei vorrangig auf die wichtigsten Eckpfeiler der jüdischen Geschichte. So vermittelte er historisches Zeitgeschehen und „Zeitgeist“ der jeweiligen Epoche. Die Zeitreise beginnt 1600 vor unserer Zeitrechnung mit der Einwanderung der israelitischen Stämme im Bergland von Palästina. Mit dem Lied "Oj, Chanuke!" ließ der Künstler an der Freude teilhaben, an die das im Dezember gefeierte achttägige Chanukka-Fest erinnert.
Insbesondere Bober´s Interpretationen jüdischer Lieder machen ihn in Deutschland bekannt. Deshalb trug er auch ein paar davon in echtem „Jiddisch“ vor, innbrünstig und manchmal auch nachdenklich stimmend. Unentwegt und teilweise mit jähen Aufschreien hält er die kleine Zuhörergruppe auf Trapp und lässt sie emotional stets mitschwingen.
Reich beschenkt durch Musik, Zuwachs an Geschichtskenntnissen sowie ansteckender jüdischer Lebenslust bedankten sich die Zuhörer mit lang anhaltendem Beifall. So stellt man sich lebendigen und humorvollen Geschichtsunterricht vor!
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