hallertau.info News

Bottles-Konzert in Mainburg

(Mainburg, bl)

Ein absoluter Höhepunkt des aktuellen Programms des "Lions Kulturbahnhof" und unbestrittenes Highlight in der Mainburger Musikszene waren die Beatles-Revival-Band "The Bottles". Mitreißend und virtuos wie man die Beatles seltener gehört hat, launig in den Ansagen, spielten die drei Briten und ein Amerikaner die bekannten Songs aus den 60igern in der späteren musikalisch verfeinerten Version der Originalgruppe.

Jede Menge Mainburger Fans von "The Bottles", Phil Newton (G, Lead Gesang) aus Liverpool wie die Beatles selbst, Paul und Steve Richards (G; Drums) aus Cornwall, Jim Klopfenstein (Bass G), New York, kamen auf ihre Kosten.

Einen Wehrmutstropfen hatte der Abend: Die vor fünf Jahren im ehemaligen Mainburger Irish Pub spontan ins Leben gerufene Band von Vollblutmusikern hatte in dieser Besetzung wohl ihr letztes Konzert in ihrer Gründungsstadt. Die Band erzählt hinter vorgehaltener Hand, dass zwei der "Jungs" aus familiären Gründen bereits wieder in England leben.

Dabei hatte die lockere Begrüßung von Paul "Here we are back in Mainburg again" nach zwei Jahren Abstinenz hier so verheißungsvoll geklungen. Und die Jungs hatten es gleich kräftig rocken lassen mit einem fetzigen, wenn auch weniger bekannten Stück, "I saw her standig there." Beeindruckend war, wie Männer "in unserem Alter", 40 Plus, die damals jugendlichen Beatles mit einer geradezu zeitlosen Faszination glaubwürdig rüberbrachten. Die Intonation, besonders vom Lead Sänger Phil Newton und Paul Richards war klanglich geschliffen und dem bekannten Beatles-Sound sehr nah, wie bei Songs wie "I should have known better". Insgesamt hätte man sich öfter eine stärkere Hervorhebung der Vokals gewünscht. Dabei war Jim Klopfenstein ein ausdruckstarkes Original am Bass und Steve Richards am Schlagzeug sowie bei gelegentlichen Gesangssoli ein Ohrenschmaus.


In der Beatshuppenatmosphäre des Kulturbahnhofs waren die "schmachtenden" Blues harp - Einlagen von Paul zu Hause.

Aber auch die komplexen harmonischen Sequenzen wie in Stücken wie "I have better things to do than to break my heart again" oder "All the lonely people", die in ihrer verborgenen Innigkeit direkt unter die Haut gingen. Weniger bekannt die Country Rock - anmutenden Songs wie "I don't want to spoil the party". Aber auch hier wieder die enorme Virtuosität und Komplexität der späteren experimentellen Beatles-Periode, in der sie sich schon mal das London Synphonie-Orchestra ins Studio holten. Die vier "Bottles" mit einem Namen, der zunächst nach britisch-amerikanischem Understatement klingt, aber auch ein umgangssprachlicher Ausdruck für mutig sein ist, wie Phil verriet, zeigten ihr musisches Können in der schwierigen Umsetzung von Material, das die Beatles für ganze Orchester vorgesehen hatten.

Diese Band lassen wir ungern auseinandergehen und hoffen, wenigstens in einer anderen Besetzung mehr von Ihnen zu hören.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.