hallertau.info News

Mit 100 Mbit/s in die Zukunft

(Pfaffenhofen, hr)

Eduard Kastner, Vorsitzender des Regionalausschusses Pfaffenhofen, im Gespräch mit IHK-Geschäftsführerin Elke Christian.

Bereits vor einigen Monaten wurde der neue Regionalausschuss der IHK von den rund 9000 Unternehmern im Landkreis gewählt. Die insgesamt 15 Mitglieder des neuen Gremiums, an dessen Spitze der Wolnzacher Verleger Eduard Kastner steht, haben es sich zum Ziel gesetzt, die Wirtschaft der Region zu stärken.

Die Wahl liegt gerade einmal ein paar Monate zurück und die Arbeit in den Gremien hat erst begonnen, dennoch habe man bereits jetzt, wie Kastner erläuterte, Ziele definiert, um den Standort und die Region nicht nur attraktiver, sondern auch leistungsfähiger zu machen. Ganz oben auf der Agenda stünden dabei zwei Punkte: Zum einen die weitere Standortentwicklung und damit auch die Möglichkeit für Unternehmen sich zu vergrößern, oder auch neu anzusiedeln. „In diesem Punkt sind natürlich die Interessen der Wirtschaft gegen andere Belange, wie dem sparsamen Verbrauch von Flächen, abzuwägen“, so Kastner, dennoch wolle man sich gerade auch in diesem Thema auf der politischen Ebene einbringen.

Viel wichtiger noch aber als der Flächenbedarf, sei jedoch die Suche nach qualifiziertem Personal. „Aktuell haben wir nach derzeitigem Stand im Landkreis Pfaffenhofen rund 250 offene Lehrstellen“, erklärt Elke Christian, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle in Ingolstadt. Um dieser Entwicklung dauerhaft entgegenzuwirken sprach sich der Regionalausschuss dafür aus, die Attraktivität des Standortes zu stärken. In diesem Zusammenhang erinnerte Eduard Kastner nicht nur an den zu schaffenden Wohnraum, sondern schnitt auch das Thema Familienfreundlichkeit und Kinderbetreuung an; sie hätten einen ganz anderen Stellenwert bekommen.

Wichtig ist einem Unternehmer in der Regel neben der sozialen Komponente auch der Ausgleich und die Erholung im Betrieb. Gerade in diesem Punkt sieht Kastner noch Nachholbedarf. „Wir müssen den Freizeitwert der Region steigern“, appelliert er. Ein Thema, das der Regionalausschuss jedoch nicht alleine behandeln kann, sondern bei dem man auf die Politik angewiesen ist. „Mit Landrat Martin Wolf haben wir hier einen sehr verlässlichen Partner auf unserer Seite“, so Kastner.

Dennoch gibt es, wie der IHK-Vorsitzende betonte, neben dem Thema Fachkräftemangel, enorme weitere Herausforderungen, die auf die Unternehmer, aber auch auf die Politik zukommen. „Ein zentraler Punkt, dem wir uns auch verstärkt widmen werden, ist die Digitalisierung“, erklärt Christian. Wie sie ausführte, gibt es im Flächenlandkreis Pfaffenhofen immer noch zum Teil große Lücken in der Datenautobahn, doch in einer Zeit, in der man immer mehr von einem Web 4.0 spricht, ist ein schneller und zuverlässiger Internetanschluss für Unternehmer eine Grundvoraussetzung. Kastner spricht hierbei nicht nur von Bandbreiten bis 50, sondern gar bis 100 Mbit/s. Gerade in diesem Zusammenhang will der Regionalausschuss eng mit dem Landkreis und den Kommunen zusammenarbeiten, um Wege zu finden diese Unterversorgung mancher Gemeinden schnellstmöglich zu beseitigen.

Insgesamt betonten sowohl Christian wie auch Kastner, dass dies zwar zwei wirklich wesentliche Themen sind, jedoch das Themenspektrum deutlich breiter gefächert ist. Infrastruktur, Mobilität, Bildung – besonders die duale Ausbildung – und Integration, all das sind Fragen, auf die es Antworten zu finden gilt. „Bei allen wichtigen Handlungsfeldern wollen wir in den direkten Dialog mit der Politik treten. Unser Ziel ist es, auf diesem Weg den Entscheidungsträgern den Handlungsbedarf aus Sicht der regionalen Wirtschaft aufzuzeigen“, so Kastner.
 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.