Eine Mordsgaudi mit Werner Gerl
(Mainburg, sh)
Zu einer Autorenlesung mit dem Krimi-Schriftsteller und gebürtigen Mainburger Werner Gerl lud kürzlich das P-Seminar der 12. Klasse. Für Werner Gerl war es sozusagen die Rückkehr in heimatliche Gefilde, machte er doch vor dreißig Jahren selbst Abitur am Gabelsberger Gymnasium. Das Wiedersehen war schön auch wenn sich seither einiges geändert hat. Nur eines ist seiner Meinung gleichgeblieben: „der Duft von Rauch am Jungsklo“.
Werner Gerl, Jahrgang 66, wurde in der beschaulichen niederbayerischen Hopfenmetropole Mainburg geboren. Nach der Grundschule besuchte er das Gabelsberger Gymnasium und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass man problemlos aus dem G9 ein G10 machen konnte, man müsse nur ein Jahr lang statt dem Lehrer ausschließlich seinen Mitschülern zuhören. Umso erstaunlicher die Tatsache, dass er heute selbst als Pädagoge an einem Münchner Gymnasium unterrichtet.
Das nötige Entertainer Talent jedenfalls hat er. Auch die sprachliche Wendigkeit. In der ersten Hälfte des Abends präsentierte Werner Gerl zwei Kurzgeschichten entstammend aus dem „bayerischen Kriminalstadl“.
Während der zweiten Hälfte gab er auszugsweise Passagen aus dem Krimiroman „Champagner für den Mörder“ – Kommissarin Tischler jagt den Jäger zum Besten. Der Bezug zur Hallertau und natürlich zum bayerischen Humor war stets erkennbar.
Immer mal wieder kam auch Gerls komödiantische Ader zum Vorschein. Die Art und Weise, wie er mühelos in seine Buchakteure schlüpfte und die typisch derbe bayerische Redensart nachahmte, war köstlich. Eine seiner Stärken scheint daneben das Imitieren verschiedenster Akzente zu sein. Egal ob Sächsisch, Fränkisch oder Österreichisch.
Damit hatte er die Lacher stets auf seiner Seite. Kein Wunder also, dass Gerl auch als Kabarettist auf der Bühne seine Erfolge feiert. Gerne nahm sich der Autor im Anschluss an die Lesung Zeit zum Signieren seiner Bücher, die weggingen wie die warmen Semmeln.
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