Gietl ist neuer Polizeipräsident
(Ingolstadt / Pfaffenhofen, rt)Amtseinführung Gietls durch Innenminister Herrmann heute in Ingolstadt. Foto: Raths
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) führte am heutigen Vormittag Günther Gietl als neuen Präsidenten beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord in das Amt ein und verabschiedete gleichzeitig Gietls Vorgänger Walter Kimmelzwinger.
"Günther Gietl bringt die idealen Voraussetzungen als Nachfolger von Walter Kimmelzwinger mit", erklärte Minister Herrmann. Er sei eine sehr erfahrene Führungskraft, hoch engagiert, mit viel Fingerspitzengefühl und großem Verantwortungsbewusstsein. Vor ihm lägen in den kommenden Jahren viele wichtige Aufgaben. Außerdem kenne Gietl als Polizeivizepräsident das Polizeipräsidium Oberbayern Nord bereits von Grund auf. "Damit ist das Polizeipräsidium Oberbayern Nord für die Zukunft hervorragend aufgestellt", brachte es der Minister auf den Punkt. Wie Herrmann weiter erläuterte, zeichne sich Gietl durch schnelle und durchdachte Entscheidungen aus. Das habe er als Einsatzleiter bereits bei diversen Großeinsätzen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Minister erinnerte dabei unter anderem an die Geiselnahme im Ingolstädter Rathaus im August 2013 und an den Amok-Lauf eines 27-Jährigen im Mai 2016 am Grafinger Bahnhof. "Mit Fachwissen und der nötigen Umsicht hat Gietl die schwierigen Problemstellungen und Konfliktlagen mit Bravour gemeistert", so Herrmann. "Seine Fachkompetenz und seine menschliche Art werden von allen hoch geschätzt."
Staatsminister Herrmann heute bei der Feierstunde zum Führungswechsel. Foto: Raths
Der 55-jährige Gietl ist gebürtiger Ingolstädter und trat 1977 in den Polizeidienst ein. Nach seiner Ausbildung war er bis 1985 bei der Flughafenpolizei in München-Riem tätig. 1985 begann er sein Studium an der Beamtenfachhochschule für den gehobenen Polizeivollzugsdienst. Nachdem er sich anschließend in verschiedenen Führungsfunktionen unter anderem am neuen Flughafen München – Franz-Josef-Strauß bewährt hatte, konnte er in den höheren Polizeivollzugsdienst aufsteigen. Ab Mitte 1996 war Gietl Dezernatsleiter beim Bayerischen Landeskriminalamt, ab 2003 im Innenministerium tätig und dort zuletzt stellvertretender Leiter des Einsatzsachgebiets in der Polizeiabteilung. Seit November 2012 war Gietl Polizeivizepräsident beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord.
Vizepräsident wird der 56 Jahre alte Leitende Polizeidirektor Herbert Wenzl, der 1977 bei der bayerischen Polizei eingestellt worden ist. Nach seinem Aufstieg in den höheren Polizeidienst war er von 2001 bis 2008 Einsatzleiter und stellvertretender Direktionsleiter der Polizeidirektion Straubing. Nach einem Jahr im Sachgebiet Einsatz der Polizei im Innenministerium wechselte Wenzl zur Polizeidirektion nach Passau. Kurz darauf übernahm er das Sachgebiet Ordnungs- und Schutzaufgaben im Polizeipräsidium Niederbayern. Wenzl bringe mit seiner „bodenständigen, besonnenen und menschlichen Art“ ebenfalls beste Voraussetzungen mit, um das Amt des Polizeivizepräsidenten hervorragend auszufüllen, sagte Herrmann.
Innenminister Hermann gratuliert dem neuen Vizepräsidenten Herbert Wenzl. Foto: Raths
"Walter Kimmelzwinger hat das Polizeipräsidium fünfeinhalb Jahre lang ausgezeichnet geführt", lobte Herrmann den scheidenden Präsidenten. Der Präsidialbereich gehöre zu den sichersten Regionen in ganz Bayern. "Damit ist das Polizeipräsidium Oberbayern Nord für die Zukunft hervorragend aufgestellt", brachte es der Minister auf den Punkt. "Kimmelzwinger hat als Präsident vieles bewirkt und auf den Weg gebracht", erklärte Herrmann weiter. Er habe sich in der Öffentlichkeit und bei Mitarbeitern stets durch Transparenz, Kooperation und Offenheit ausgezeichnet. Für Kimmelzwinger stand immer der Mensch im Mittelpunkt. Herrmann: "Für alles, was Sie in Ihren 33 Dienstjahren für die Bayerische Polizei geleistet haben, danke ich Ihnen im Namen der gesamten Bayerischen Staatsregierung sehr herzlich!"
Walter Kimmelzwinger wurde von Innenminister Herrmann in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Raths
Der 61-jährige Kimmelzwinger stand seit 2011 an der Spitze des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Er begann seine Karriere bei der Bayerischen Polizei 1983 nach dem Zweiten Juristischen Staatsexamen zunächst als juristischer Sachbearbeiter beim Polizeipräsidium Mittelfranken. Ab Mai 1984 leitete er das Präsidialbüro des Polizeipräsidiums. Im Mai 1988 übernahm er zunächst vertretungsweise die Leitung der Abteilung Versorgung, die er schließlich 1990 dauerhaft übernahm. Ab 1993 war er Leiter des Sachgebiets Einsatz und ständiger Vertreter des Direktionsleiters der Polizeidirektion Schwabach im Polizeivollzugsdienst. Ab März 1996 leitete er das Sachgebiet Einsatz bei der Polizeidirektion Nürnberg und war zugleich ständiger Vertreter des Direktionsleiters. Ab 2000 war Kimmelzwinger im Sachgebiet Einsatz des Polizeipräsidiums Mittelfranken tätig, dessen Leitung er 2003 als Polizeivizepräsident übernahm.
Innenminister Herrmann im Gespräch mit dem neuen Polizeipräsidenten Günther Gietl. Foto: Raths
Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord ist mit mehr als 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Sicherheit von rund 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger auf einer Fläche von 7.200 Quadratkilometern zuständig.
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