Prädikat: sehr gut!
(Wolnzach, hr)Für die Wolnzacher Musiker der Marktkapelle war es die Bestätigung, in der „Bundesliga“ angekommen zu sein. Beim Wertungsspiel in der Oberstufe, der zweithöchsten Klasse Kapellen, holten die Wolnzacher um Dirigent Hans-Heiner Bettinger sagenhafte 83 von 100 möglichen Punkten.
Die Anspannung im Vorfeld war förmlich zu spüren. Über eineinhalb Jahren haben die Musiker der Marktkapelle auf diesen Augenblick hingearbeitet. Und es war klar, nach so viel Einsatz, nach so vielen Übungsstunden wollte jeder auch die Lorbeeren ernten, und seinen Teil für eine sehr gute Bewertung beitragen.
„Als ich die Leitung der Marktkapelle übernahm, hat jeder gesagt, ein Wertungsspiel in der Oberstufe, das werden wir nie machen“, erinnert sich Kapellmeister Hans-Heiner Bettinger. Damals spielte man in der Mittelstufe, fußballtechnisch würde man wohl Regionalliga dazu sagen. Stück für Stück hat man sich in den vergangenen sechs Jahren an das „Bundesliga“-Niveau, wie es Hans Heiner Bettinger selbst gerne bezeichnet herangetastet. Oftmals war dabei in den Proben zu den einzelnen Konzerten schon Worte zu hören wie „Schaffen wir das!“. Sie haben es geschafft und sich dabei stets auch gesteigert. Der krönende Abschluss dieser Entwicklung war das Vorspielen in der Konzertwertung. Zwei Stücke mussten die Wolnzacher der Fachjury des Ober- und Niederbayerischen Musikbundes präsentieren und dabei wurde auf jeden noch zu kleinen Fehler auf jede Dissonanz geachtet. „Es geht dabei nicht um die einzelnen Musiker, sondern um die gesamte musikalische Umsetzung der Stücke“, erklärt der Kapellmeister. Damit stand vor allem aber auch seine Arbeit der vergangenen Jahre unter dem kritischen Blicken der Fachjury. Stimmt die Dynamik, passt die Abstimmung und vor allem, wie werden die musikalischen Informationen transportiert, das waren Kriterien, nach denen die renommierten Dirigenten die Leistung der Wolnzacher bewerteten.
Und das, was sie zu hören bekamen, beeindruckte. Nicht nur mit der Umsetzung von David R. Gilinghams Stück „Symphonic Proclamation“ sondern auch mit dem Stück „Oregon“ von Jacob de Haan, konnte die Musiker überzeugen. Am Ende des rund 20-minütigen Wertungsspiels standen 83 von 100 möglichen Punkten. „Das ist in wirklich sehr gutes Ergebnis“ so ein zufriedener Kappellmeister. Für die weiteren Jahre möchte er die Marktkappelle auf diesem musikalischem Niveau halten. „Das wird nicht einfach, denn immer wieder müssen neue Musiker in die Stammformation integriert werden“, so Bettinger, der sich aber dennoch zuversichtlich gab, dass das gelingen könne. Ob man allerdings beide Stücke auch bei künftigen Konzerten hören wird, das werden die kommenden Monate zeigen. Zwar liebt Bettinger beide Stücke und kann sich auch nach rund eineinhalb Jahren intensiven Probens nicht satt hören, so mancher Musiker hingegen könnte da durchaus zu einer anderen Auffassung kommen. Dennoch wäre so schön, wenn beide Stücke, mit denen man das Wertungsspiel so grandios bestanden hat, im Frühjahrskonzert noch einmal erklingen wurden.
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