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ECP übernimmt die Kälte-Rufbereitschaft

(Pfaffenhofen, hal/rt)

Fotos: Stadtwerke Pfaffenhofen

 

Nur wenigen Personen ist es erlaubt, den Schaltraum des Pfaffenhofener Eisstadions zu betreten. Stani Stimpfl von den Stadtwerken ist einer von gerade mal acht Menschen überhaupt, die dies dürfen. Ausgenommen freilich noch die Feuerwehr, und das auch nur in einem Notfall. Nun gibt es eine Neuerung, denn der Eissport-Clubs Pfaffenhofen (ECP) ist dabei mit von der Partie.

Wenn etwa durch Unwetter im Schaltraum der Eisanlage der Strom ausfällt, bleibt den Männern in der Rufbereitschaft gerade mal eine halbe Stunde Zeit, um dort Abhilfe zu schaffen. „Jahrzehntelang haben Mitarbeiter der Stadtwerke jede Nacht damit rechnen müssen, dass das Telefon klingelt und sie wegen eines Störfalls aus dem Bett holt werden“, so Stimpfl. Sie waren abwechselnd Tag und Nacht in Bereitschaft. Nach einer Unterweisung in die Funktionsweise der Kälteanlage, die jedes Jahr wiederholt wird, sind jetzt ausgewählte Mitglieder des Eissport-Clubs Pfaffenhofen (ECP) für die Rufbereitschaft zuständig.

Etwa fünf bis sechs Mal im Jahr musste man in der Vergangenheit eingreifen, um Stromschwankungen in Folge eines Gewitters aufzufangen. Schließlich sind hier Chemikalien im Spiel, in erster Linie Ammoniak. In flüssiger Form wird dieser Stoff von der Steueranlage in ein Kilometer langes Rohrsystem gepumpt. Die Rohre liegen in wenigen Zentimetern Abstand unter der großen Betonfläche, auf der das Eis aufgebaut wird. Minus 14 Grad kalt wird die Betonpiste durch das flüssige Ammoniak, das aus dem Verdichter kommt und über die Pumpen unter dem Beton verteilt wird. Der ECP bringt darauf einen Sprühnebel aus Wasser auf. So wird das Eis dann Schicht für Schicht aufgebaut. Das dauert bis zu drei Tage. Zwei Zentimeter unter der Oberfläche müssen dann noch Markierungen ins Eis eingelassen werden, mit Bändern und Farben, damit die Eishockeyspieler Orientierung auf dem kalten Spielfeld haben.

 

 

Schon Anfang September haben Mitarbeiter der Stadtwerke die Anlage auch in diesem Jahr wieder in Betrieb genommen. Sie sorgen dafür, dass regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden, an den Sicherheitsventilen, an den elektronischen Anlagen bis hin zur Mess-, Steuerungs-und Regelungstechnik (MSR) der Kühlanlage. Dazu kommen auch externe Experten, wie etwa vom TÜV, ins Eisstadion. Die Oberfläche der Betonfläche suchen die Mitarbeiter der Stadtwerke selbst nach Rissen ab.

Seit Anfang Oktober kann jeder, der das Schlittschuhfahren beherrscht oder auch noch lernen will, im Eisstadion am öffentlichen Lauf teilnehmen. Im Sommer steht die Anlage dann wieder still. Dann muss man allerdings darauf achten, dass der Druck nicht zu hoch wird. Bei Hitzewellen darf das Ammoniak im großen Tank einen Druck von 12 bar nicht überschreiten. Sonst müsste es über die Sicherheitsventile nach außen abgegeben werden. So weit ist es glücklicherweise noch nie gekommen. Nicht zuletzt, weil die Anlage jeden Tag kontrolliert wird.

 

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