Wie kann ich mich vor Einbruch schützen?
(Nandlstadt, sia/hal)Fotos Rauscher: Gerhard Betz (links) und Michael Wagensonner (rechts) dankten im Namen der UWN dem Referenten Johann Radlmaier für seinen fachkundigen und informativen Vortrag.
„Alle drei bis vier Minuten ereignet sich in Deutschland ein Wohnungseinbruch und seit 2009 herrscht ein permanenter Anstieg der Einbruchzahlen mit rund 167.000 Einbrüchen bundesweit “. Einen Vortrag, wie man sich vor Einbrüchen schützen kann, gab es kürzlich im Gasthaus „Zur Post“, organisiert von den Unabhängigen Wählern.
Vor allem durch die Aktualität des Themas lockte der Vortrag „Wie sichere ich mein Zuhause gegen Einbrüche?“ knapp 60 Zuhörer ins Gasthaus „Zur Post“. Kriminalhauptkommissar Johann Radlmaier von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Erding war als Experte geladen und informierte die Bürger fachkundig.
Nach allgemeinen Fakten zum Thema „Einbrüche“ gab Radlmaier Informationen über geeignete Schutzmaßnahmen. Zunächst erläuterte der Kriminalhauptkommissar wo am Haus und auf welche Art und Weise eingebrochen wird: in Einfamilienhäusern verschaffen sich die Einbrecher in über 80 Prozent Zugang über Terrassentüren und Fenster; in Mehrfamilienhäusern zu 47 Prozent über die Wohnungstüren und zu 32 Prozent über die Fenster. Die „Einbruchswaffe“ Nummer eins in Bayern ist der Schraubenzieher mit dem sich die Einbrecher durch Hebeln unbefugt Zutritt in ein Haus oder eine Wohnung verschaffen. Zudem ist dieses Werkzeug sehr beliebt, weil es unauffällig und leicht zu verstecken ist. „Einbrüche finden vor allem in der Nacht statt.“ Mit diesem Vorurteil wurde aufgeräumt: „Die Mehrheit der Einbrüche ereignet sich am Vormittag und zwischen 16 und 22 Uhr“. Oft werden die Häuser von den Tätern Wochen im Voraus beobachtet um auszukundschaften wann normalerweise jemand zu Hause ist und wann nicht.
Was kann man nun konkret tun, um sich gegen Einbrüche im eigenen Zuhause zu schützen?
Neben elektronischen Sicherungsanlagen, die jedoch den Einbruch nur melden, aber nicht verhindern, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten der mechanischen Sicherung wie hochwertige Schließzylinder an Türen, absperrbare Fenstergriffe, Zusatzverriegelungen und Kellerschachtsicherungen. All diese Maßnahmen sind bei ausreichender Qualität jedoch oft mit sehr hohen Kosten verbunden. Daher appellierte Radlmaier vor allem an sicherheitsbewusstes Verhalten der Bürger, „denn das kostet nichts außer, dass ich mich interdisziplinär verhalte“, wie beispielsweise die Haus- und Wohnungstüren immer zuzusperren: „Jeder fünfte Einbruch an Türen gelingt nur, weil die Türen nur zugezogen und nicht zugesperrt wurden“. Darüber hinaus sollte man auch Fenster und Terrassentüren immer absperren, die Garagentore zumachen, Beleuchtung im Haus anlassen, den Anrufbeantworter nicht einschalten und den Schlüssel niemals draußen verstecken.
Oft ist es nämlich gar nicht der materielle Schaden, der bei einem Einbruch am Gravierendsten ist, sondern der verloren gegangene persönliche Wert mancher Habseligkeiten und die psychischen Schäden beziehungsweise das Gefühl sich im eigenen Zuhause permanent unsicher zu fühlen. Johann Radlmaier hatte für die Zuhörer zahlreiche interessante
Prospekte und Broschüren dabei und für seinen fachkundigen Vortrag erhielt er viel Applaus und Lob, denn es ist ihm sehr gut gelungen hilfreiche Tipps zu geben anstatt Angst zu verbreiten.
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