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Bluegrass im Incontri-Saloon

(Rohrbach, rs)

Banjo, Mandoline, Fiddle, akustische Gitarre und Bass - was erwartet das Publikum von dieser Besetzung? Nun, dies sind die Instrumente, die man braucht, wenn es heißt, Irish, British und American Folk zu spielen. Deutschlands "Banjo-Papst" Rüdiger Helbig hatte sich seine musikalischen Mitstreiter von den Grass Root Ties eingeladen und alle gemeinsam gaben sie eine bemerkenswerte Kostprobe von Hillbilly, Rockabilly, Bluegrass bis hin zu Swing und mehr.


Jeder für sich ein Virtuose auf seinen Instrumenten: Rüdiger Helbig (von links) Georg Bähr, Paul Stowe, Thomas Kärner und Trevor Morriss

"Everybody in the Places with Smiling Faces", diese Ansage kennen die Stammgäste des Incontri schon. Paul Stowe (Gitarre, Mundharmonika, Gesang) bringt sie gerne und immer wieder, wenn er mit einer seiner Formationen zu Gast ist. Und der Amerikaner aus Freising war wieder einmal in seinem Element. Er ist der geborene Bandleader und Entertainer, übernahm in einer Gruppe herausragender Musiker unverzüglich das Kommando und nahm das Publikum von Beginn des Konzerts an mit. Trevor Morriss (Mandoline, Gesang) ist Stowe's kongenialer Partner in den Matching Ties, dem Incontri-Publikum aus vielen Auftritten wohlbekannt. Georg Bähr hingegen war wohl neu für die meisten Besucher: grandios wie er seine Geige (besser in diesem Zusammenhang wohl: Fiddle) mal sanft mit dem Bogen strich, dann wieder zupfte und sie spielte wie eine Gitarre. Thomas Kärner am Bass rundete die Combo ab, die am Samstagabend für ein volles Haus in der Kulturwerkhalle sorgte.

Halt, einer fehlt noch! Rüdiger Helbig natürlich, Banjo-Virtuose, war auf der Bühne ganz links außen platziert, was jedoch keineswegs seine Bedeutung für dieses musikalische Ensemble beeinträchtigen sollte. Man hatte im Gegenteil den Eindruck, dass er diese Randposition durchaus genießen, sich so vollends auf sein Banjo konzentrieren konnte und die Plattform des Entertainers dabei Paul Stowe gerne überließ.

Das Repertoire dieser erfahrenen und routinierten Musiker enthält eine riesige Bandbreite, die von Bill Monroe, dem "Vater des Bluegrass aus Kentucky", über Joe Henry und Robbie Robbertson bis hin zu - man glaubt es kaum - George Gershwin's "Summertime" in einer Dixie-/Folk Version reicht. Auch der 2016er Literatur-Nobelpreisträger fand seinen Platz an diesem beswingten musikalischen Abend in Rohrbach: Bob Dylan erfuhr seine ganz persönliche Hommage über den Song "Mr. Tambourine Man".

"Da kann man sich richtig entspannt zurücklehnen wenn man mit so tollen Musikern spielt", fasste Rüdiger Helbig den Abend aus seiner Sicht zusammen. Was er dabei nicht erwähnte, jedoch unbedingt ergänzt gehört: Helbig gehörte natürlich zu diesen tollen Musikern dazu!

Übrigens: der "Saloon" ist immer noch die Kulturwerk-Halle in der Waaler Straße; bekanntermaßen muss sich der Incontri-Kulturverein ab Mitte 2017 eine neue Veranstaltungsbleibe suchen, wer also einen Tipp hat oder etwas weiß, der melde sich unbedingt bei den Verantwortlichen! www.incontri-ev.de  

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