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Gemeinderat: Zwei neue Brunnen für die Wasserversorgung und höhere Wassergebühren

(Rohrbach, wk)

Weil die Genehmigung für die Wasserentnahme aus den jetzigen  Brunnen bald ausläuft, hatte der Gemeinderat im letzten Jahr entschieden, Probebohrungen im Gemeindegebiet zu veranlassen, die nach vorherigen Untersuchungen im Frühjahr/Sommer dieses Jahres durchgeführt wurden.


oben Mitte: Tiefbrunnen TB1 und TB 2-100 m von einander entfernt

 

Dabei haben sich zwei Standorte nördlich von Fürholzen im Staatsforst als fündig erwiesen, wie Ingenieur Kwasnitschka vom Büro INGEO in der gestrigen Sitzung des Gemeinderates erläuterte. Die egiebigen Grundwasserschichten liegen in einer Tiefe zwischen 40 und 70 Metern, wobei es sich um Wasser aus dem oberen Tertiär handelt (sog. Neuwasser), während in tieferen Schichten im unteren Tertiär Altwasser besteht, das besonders für nachkommende Generationen geschützt ist. Eine notwendige Wasserschutzzone um die beiden Brunnen würde wohl zukünftig innerhalb des Staatsforstes vor den Grenzen von Fürholzen liegen. Wenn die Verträge mit der Staatsforstverwaltung sowie die Brunnenbauarbeiten abgeschlossen sind, dürfte wohl das Ende des Jahres 2018 erreicht sein. Die reinen Baukosten liegen bei gut 1,2 Mio. Euro, hinzu kommen noch Kosten für Gebäude und Wege sowie eventuell für einen Hochbehälter. Das Landrats- und das Wasserwirtschaftsamt müssen zusätzlich die Wasserentnahme genehmigen, doch beide Behörden sind bereits informiert. Die Mittel für den Brunnenbau sollen im Haushalt 2017 eingeplant werden und die Verwaltung sowie das Ingenieurbüro INGEO wurden einstimmig vom Gemeinderat beauftragt, die Arbeiten fortzuführen.


In diesen Zusammenhang gehört aber nicht die Erhöhung des Wasserpreises gestellt, denn die Kosten der Probe- und Brunnenbohrungen fließen erst später mit ihren kalkulatorischen Kosten, möglichen Bankzinsen bei Kreditfinanzierung und Abschreibungen in die Berechnung des Trinkwasserpreises mit ein und werden auf die Dauer von ca. 30 bis 40 Jahre einkalkuliert. Doch die bisherigen Wassergebühren von 0,78 €/m³ müssen auf 1,31 €/m³ und die Jahres-Grundgebühr verdoppelt werden. Auch die Preise für Bauwasser werden erhöht. Aufgrund der Gebührensenkung vor vier Jahren hat sich nämlich ein Verlust von gut 400.000 Euro entwickelt, der jetzt über die Gebührenerhöhung wieder abgebaut werden muss. Und da die Gebühren alle vier Jahre neu berechnet und ggf. angepasst werden müssen, kam der Gemeinderat nicht umhin, die Gebühren einstimmig anzuheben, auch wenn einige Gemeinderäte (Johann Alt: "habe Bauchweh dabei") nicht begeistert waren über die Erhöhung.


Kindergarten "Löwenzahn"

 

Zu einer lebhaften Diskussion kam es, als es um die geplante Sanierung und den Brandschutz des Kindergartens "Löwenzahn" ging, denn nach den ersten groben Schätzungen des Ingenieurbüros Eichenseher standen mal 40 - 50.000 Euro im Raum (so Gemeinderat Helmut Weich), doch die jetzige Kostenschätzung liegt bei knapp 180.000 Euro, was die Gemeinderäte schon verärgerte. Hinzu kommen Kosten der Elektro-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallation, die vom Ingenieurbüro Glasmann untersucht werden sollen. Außerdem bemängelte Beate Kempf, dass es bisher noch kein schlüssiges Konzept für den Kindergarten gibt, denn die jetzige Raumsituation entspricht nicht mehr den neuen pädagogischen Vorstellungen, so dass einerseits renoviert werden solle und andererseits kein fertiges Konzept für die Zukunft bestehe. Elvis Schwarzmair sowie Bürgermeister Peter Keck pochten aber auf jeden Fall auf einen sicheren Brandschutz, auch wenn bisher noch niemals etwas passiert sei, denn "wer übernimmt dann die Verantwortung?", so Peter Keck. Der Gemeinderat einigte sich dann trotzdem darauf, die geplanten Ausschreibungen abzuwarten um dann zu entscheiden, welche Maßnahmen/Gewerke durchgeführt werden sollen und welche nicht (Vorschlag von Helmut Weich uznd Johann Alt).


Einstimmig wurde anschließend die Anschaffung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung für das neue Feuerwehrhaus in Höhe von knapp 9.000 Euro beschlossen sowie kleine Änderungen am Bebauungsplan "Schelmengrund" für den REWE Supermarkt und der Nachtragshaushalt 2016 mit einer Steigerung um 5,7 Prozent im Verwaltungshaushalt und 1,9 Prozent im Vermögenshaushalt verabschiedet.

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