Trump auch Thema bei der JHV der Auer Grünen
(Au, cg)
Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der Grünen Au beim Rosenwirt begrüßte Ortssprecher Johannes Prügl mehr als ein Dutzend Mitglieder, auch aus der Nachbargemeinde Nandlstadt, sowie von den Freisinger Grünen. Eine besondere Freude war es ihm, dass die bayrische Landesvorsitzende Sigi Hagl anwesend war und einen Vortrag über den Schutz des Bodens hielt.
Sie begann allerdings, "das muss heute sein", mit ihrer Einschätzung der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten, berichtete von ihrem Gefühl der Fassungslosigkeit, als sie das Ergebnis erfuhr, wozu ihr Ortsvorsitzende Barbara Prügl heftig zustimmte. Dass ein "Rechtspopulist" nunmehr an der Spitze des größten Staates der Welt stehe, beunruhige nicht nur sie, sondern ihre ganze Partei. Sie nannte seinen Wahlkampf "unanständig, rassistisch und sexistisch". Die Rechtspopulisten in Europa jubelten darüber, das "muss uns alle wachrütteln"! Fakten würden keine Rolle mehr spielen, so leugne Trump z.b. den Klimawandel. Beim Parteitag der Grünen am kommenden Wochenende müssten auch darauf Antworten gefunden werden.
Danach sprach sie über das eigentliche Thema des Abends, den Bodenschutz, die Agrarwende und die Landwirtschaft im Allgemeinen. Es müsse sich dabei soviel ändern, die konventionelle Landwirtschaft ruiniere den Boden, dieser sei in einem "katastrophalen Zustand", wie sie sich mit eigenen Augen schon versichert habe. Blumen, Wildkräuter und Tiere des Ackers verschwänden unaufhörlich, 50% der ca 22 Ackerkräuter seien vom Ausstreben bedroht, seit 1980 sei die Hälfte aller Singvögel verschwunden.
Dazu führe die intensive Nutzung durch die Landwirtschaft, bis zum Wegrand hin werde geackert, keine Grünstreifen, Baumgruppen, Gebüsche oder Biotope dürften bestehen bleiben. Durch die schweren Maschinen verdichte sich der Boden, Spritzmittel zerstörten den Lebensraum für Kleinstlebewesen. Der Schutz des Bodens - "immer auch Klimaschutz"- müsse ganz dringend auf die politische Agenda.
Ebenso eine Obergrenze für die Bebauung und Versiegelung von freier Fläche, die wertvollen Ackerboden unwiederbringlich vernichte. Die Fläche des Chiemsees werde jedes Jahr in Bayern versiegelt, sie appellierte an die anwesenden Gemeinderäte, darauf zu achten, dass der Flächenverbrauch so weit es immer geht, in Grenzen gehalten werde. Dazu zähle z.B. auch die Umgehungsstraße B301 von Rudelzhausen. Ein wichtiges Thema sei auch, die Gemeinden im Ortskern zu beleben, um nicht uferlos weiter im Außenbereich zu bauen.
Im weiteren Verlauf stellte sich Sigi Hagl, ebenso wie Johannes Prügl, den interessierten Fragen der Anwesenden.
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