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Totengedenken zum Volkstrauertag

(Pfaffenhofen, wk)

Eine große Schar von Gästen hatte sich nach einem Schweigemarsch an der Gedenkstätte zu Ehren der Gefallenen beider Weltkriege im Friedhof eingefunden, neben Abordnungen von Behörden, der Bundeswehr, der Feuerwehr und der Reservisten. Neben Stadtpfarrer Albert Miorin und Landrat Martin Wolf war als Vertreter des VdK Nikolaus Ostermeier anwesend, der als Jugendlicher mit 17 Jahren noch die letzten Kriegstage als Soldat miterlebt hatte.

Stadtpfarrer Miorin gedachte in seiner Ansprache allen Gefallenen beider Weltkriege, Männern und Frauen, Vertriebenen, Flüchtlingen, den Toten anderer Völker und Rassen und denen die im Widerstand gegen die Gewaltherrschaft gestorben sind. Ebenfalls erinnerte er an die vielen Toten der Kriege und Bürgerkriege nach Ende des II. Weltkriegs und den Opfern von Hass und Gewalt heutiger Tage. „Unser Leben steht unter der Hoffnung auf Versöhnung und Freiheit“, so Miorin. In seiner Fürbitte dachte er auch an die Menschen die auf der Flucht oder durch Not starben und dankte allen, die sich um Flüchtlinge kümmern, ihnen Heimat und Arbeit bieten und betete für alle die Angst haben und schloss auch die politischen Brandstifter in seiner Fürbitte ein, damit sie einsichtig werden.

 

Nikolaus Ostermeier (3. v.l.)                            Landrat Martin Wolf

Nikolaus Ostermeier dankte als Vertreter des VdK allen Anwesenden für ihr Erscheinen, dem 2. Bürgermeister Albert Gürtner, dem Landrat, Vertretern der Bundeswehr, der Feuerwehr und Behörden und erinnerte an die letzten Tage des Krieges, die er als 17 jähriger Bursche als Soldat miterleben musste. Er und seine Kameraden mussten vom Kasernenhof gleich an die Front und er gedachte allen, die gestorben waren durch Krieg und Gewaltherrschaft. Er dankte aber denen, die nach dem Krieg das Land wieder aufgebaut hatten und gezeigt hatten, dass Deutsche auch teilen konnten. Die Nachkriegsgeneration könne sich das Leid von damals gar nicht mehr vorstellen und die Gräber der Kriegstoten würden das politische Versagen vor Augen führen, deshalb sollten die Kriegsgräber ein Zeichen des Gedenkens sein, aber auch zu einer Versöhnung über den Gräbern führen.

Die Blasmusik der Stadtkapelle spielte „Ich hatt´einen Kameraden“ bevor Landrat Martin Wolf das Wort ergriff. Er erinnerte daran, das Nikolaus Ostermeier noch einer der wenigen Zeitzeugen sei und die Zeit begrenzt ist, sie direkt zu befragen, wie es denn früher war. Der Krieg hatte 65 Millionen Tote und Versehrte verursacht und die Kriegerdenkmale weisen darauf hin, dass jeder Ort und jede Familie Tote zu beklagen hatte und einer ganzen Generation die Zukunft genommen wurde. Und immer noch gebe es weltweit jeden Tag Krieg und die Menschheit sei vom friedlichen Zusammenleben abgekommen. Er erinnerte auch an die 178 Soldaten, die beim Kriegerdenkmal begraben seien sowie an ungenannte Polen und Russen. Gewalttätige Regime würden Menschen verführen, die dann in Kriegen umkommen. Den Menschen müsse öffentlich bewusst gemacht werden, wie zerbrechlich doch der Frieden sei, der nicht nur Tod sondern auch Vertreibung bedeute.

 

Nach den Ansprachen wurden Kränze der Feuerwehr, der Reservistenkameradschaft und der Bundeswehr am Gedenkkreuz niedergelegt.

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