Wolf breitet sich aus
(Pfaffenhofen, rt)Fachleute erwarten, dass sich Wölfe neue Lebensräume bald auch in Bayern auf Dauer erobern wollen. Symbolbild: Raths
Ein Wolf wurde vor wenigen Tagen im Landkreis Unterallgäu fotografiert und dann dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) gemeldet. Das Abbild des Tieres ist bei einer routinemäßigen Kontrolle auf einer automatischen Kamera entdeckt worden. Vermutlich ist es auf Wanderschaft und könnte bald auch andernorts gesichtet werden.
Das am 08. November abgebildete Tier weise dem LfU zufolge wolfstypische Merkmale auf, so dass es von einem Hund eindeutigen zu unterscheiden sei. Speichelspuren, die bei einem offensichtlich erbeuteten Reh in der Nähe der Kamera sichergestellt wurden, sollen jetzt auch genetische Klarheit liefern. Erste Ergebnisse werden in den nächsten beiden Wochen erwartet.
Andreas Ruepp, Präsidiumsmitglied des Bayerischen Jagdverbandes und zugleich Erster Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Memmingen, sagt: „Wir gehen davon aus, dass es sich bei dem Wolf, der südlich von Memmingen fotografiert wurde, um einen einzelziehenden Wolf handelt. Wahrscheinlich ist er im Zuge des einbrechenden Winters weiter in Richtung Norden unterwegs.“
Der Landkreis Unterallgäu ist etwa 140 Kilometer vom Landkreis Pfaffenhofen entfernt. Laut jüngter wissenschaftlicher Erhebungen an sechs Tiere, die mit GPS-Sendern ausgestattet waren, sammelten Forscher drei Jahre lang Funkdaten. Demnach können Wölfe durchaus mehr als 70 Kilometer an einem Tag zurücklegen. Im April 2014 wurde bereits in Dorfen (Landkreis Erding) ein Wolf bestätigt und im März 2016 ist einer ebenfalls auf dem Foto einer Wildkamera im Landkreis Starnberg abgebildet worden.
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