Bernd Regenauer brilliert im Zeidlmaiers

Der Kabarettist Bernd Regenauer beeindruckte am Donnerstagabend das Abonnementpublikum im Zeidlmaier-Saal. Er bombardierte mit Wortspielen und Fachbegriffen die Zuhörer, die – auf fränkisch – das wahre Leben an sich vorbeiziehen sahen. Gleich ob I-Phone-Jugend oder Alterungsprobleme, ob Schönheitswahn oder Mann-Frau-Beziehungen, Regenauer ließ nichts aus.

Warum Bernd Regenauer in Rohrbach fast unbekannt war, bleibt nach diesem tollen Abend das Rätsel. Doch nun hat er sich eingefügt unter den Besten seiner Zunft. Das Publikum hörte, fühlte, lachte mit, forderte zwei Zugaben mit langem Applaus. Schnell sprang der Funke über – trotz offensichtlicher fränkischer Basis. Und plötzlich sang er noch ein Rapper-Stück, „Fixkosten“.

Regenauer beherrscht alle Facetten seines Berufs. Einzig stört, dass er in seine Manuskripte auf dem Tisch schielen muss, was seine Kollegen noch nie nötig hatten. Die guten Stücke träger er aber vor dem Tisch vor.

Schlagfertig kommuniziert Regenauer mit Zuschauern in der ersten Reihe. Das Publikum ist aber auch über diese dann langsame Kommunikation froh – nach dem üblichen Wortschwall, den es nachzubereiten gilt. Dann geben die Zuschauer ihm recht. Gerne gibt sich Regenauer wie ein moderner Philosoph mit Lebensweisheiten im Gepäck. Er fordert eine neue Einfachheit. Dazu prangert er die neue IT-Welt, die schlechte Sprache, das mangelnde Kopfrechnen der Jugend u.v.m. an. Wo ist noch Vertrauen? Es gibt kaum noch Erdung, Fundamente. Eine gelungene Zeitkritik.