Von Barock bis Gerschwin
(Pfaffenhofen, ce)Das zweite Rathauskonzert bot ungewöhnliche Klänge in einer noch unüblicheren Instrumentenzusammensetzung. Das Münchner Arcis Saxophon Quartett spielt auf vier Saxophonen klassische Werke von Bach bis hin zu modernen Komponisten und fordert die Zuschauer damit.
Kulturreferent Peter Feßl teilte auch gleich mit, dass es im Musikgremium, das für die Auswahl der Musiker zuständig ist, durchaus Diskussionen gegeben habe. Darüber, ob vier Saxophone noch zu einem klassischen Konzert passen. Aber Peter Feßl versprach auch: "Es kann nur spannend werden". Und das wurde es an diesem Abend, spannend, virtuos, herausfordernd und mitreissend.
Das Arciss Saxophon Quartett besteht aus den Musikern Claus Hierluksch am Sopransaxophon, Ricarda Fuss am Altsaxophon, Claudia Jope am Tenorsaxophon und Jre Knez am Baritonsaxophon. Das junge Esemble gründete sich 2009 an der Hochschule für Musik und Theater in München, die vier Musiker studieren Kammermusik, sie wollen in diesem Bereich ganz bewusst neue Impulse setzen.
"Wer hat das Saxophon bisher mit klassischer Musik in Verbindung gebracht?" fragten die Musiker direkt in das Publikum im vollen Rathaussaal. Und das war wie erwartet niemand. Als Adolphe Sax 1848 das Instrument erfand, standen die Instrumente in einem klassischen Orchester längst fest, für ein Saxophon war da kein Platz mehr. Zudem war es zunächst eher für Militärmusik gedacht und wird heute vor allem mit Jazz und Rock in Verbindung gebracht.
Die vier jungen Musiker zeigten jedoch, wie gut ihre Instrumente in die Klassik und Moderne passen. Virtuos, fehlerfrei und mit vollem Einsatz spielten sie Bach und Gershwin, Ligeti und Glaszunov. Es war keine leichte Kost für das Publikum, vier Saxophone fordern anderes und intensives Zuhören, ein Einlassen auf das "andere". Es gelang und gab am Ende großen Applaus.
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