Katzenfreunde unter sich – Vortrag über Wildkatzen
(Wolnzach, wk)Aufmerksame ZuhörerInnen und Katzenfreunde hatte der freie Journalist, Wildpädagoge und Wildbiologe Alfred Raths bei seinem Vortrag über Wildkatzen im evangelischen Gemeindezentrum beim monatlich stattfindenden Frühstückscafè. Denn die Wildkatzen werden „auf leisen Pfoten“ langsam wieder heimisch in Bayern, so Alfred Raths, und damit auch im Landkreis Pfaffenhofen.
In den 1980er Jahren gab es noch nachgewiesene Bestände an Wildkatzen, die aber im Laufe der Jahre ausgestorben seien. Katzen hätten sich vor 20.000 Jahren in drei Stämmen entwickelt, in die europäische, die asiatische und die afrikanische Wildkatze. Vor gut 9.500 Jahren hat sich aus der ägyptischen Falbkatze durch Domestikation die Hauskatze entwickelt, die durch Schmuggel auch nach Europa kam. Hauskatzen sind aber keine Abkömmlinge der Wildkatzen.
Raths als Wildbiologe ist selbst unterwegs, um Wildkatzen aufzuspüren, hat aber bisher selbst noch keine von ihnen zu Gesicht bekommen, aber er ist dabei behilflich, mit Hilfe der Lockstock-Methode den Bestand von Wildkatzen zu erforschen. Dafür werden mit Baldrian getränkte stabile Stöcke in den Waldboden gerammt, an denen sich Wildkatzen reiben können und dabei Haare hinterlassen. Doch nicht nur Wildkatzen, auch andere Tiere werden von den Duftstoffen angelockt, so dass die hängen gebliebenen Haare noch gentechnisch detailliert untersucht werden müssen.
Wildkatzen haben ein großes Revier an das sie aber nicht gebunden sind, ihr Aktionsradius kann deshalb schon mal 5.000 ha betragen – im Vergleich: die Ortsfläche von Wolnzach hat 300 ha. Wildkatzen lieben nicht nur Waldgebiete, auch Flussläufe, Wiesen und Felder sind ihr Revier, auch enge Gehölze und Hecken sind beliebt, gerade für weibliche Tiere und ihre 3 bis 6 Jungen. Der größte Feind der Wildkatzen ist das Auto, sonst das Wildschwein und der Luchs. Wildkatzen ernähren sich täglich überwiegend von bis zu 10 Mäusen, gelegentlich auch von Vögeln bis Entengröße, Säugern bis Hasengröße, Insekten, Fischen, Amphibien, Eidechsen und Reptilien.
Ein Zusammentreffen von Haus- und Wildkatzen ist eher unwahrscheinlich, da Hauskatzen meist um 300 Meter vom Haus entfernt streunen, Wildkatzen dagegen ein riesiges Gebiet durchstreifen und selten in die Nähe von menschlichen Behausungen kommen.
Die ZuhörerInnen beim Frühstückscafè waren recht angetan vom Vortrag und hatten zum Schluss doch noch einige Fragen, die Alfred Raths gerne beantwortete. Pfarrer Michael Baldewang dankte Alfred Raths für seinen gelungenen Vortrag und als Honorar erhielt Raths ein kleines Dankeschön von der Organisatorin des Vortrage, Sonja Schneck. Für Alfred Raths ist das Zuhören eine Vortrages über Naturthemen auch eine gewisse Art von Naturschutz, da die aufgenommenen Informationen ja auch weiter gegeben würden und so das Interesse an der Natur wachse, er bedankte sich deshalb für die interessierte Zuhörerschar.
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