Bürgermeister verwahrt sich bei Bürgerversammlung gegen bösartige Unterstellungen
(Pfaffenhofen, wk)Die heutige Bürgerversammlung für die ganze Stadt war mit geschätzt 100 Leuten recht schwach besucht, ganz im Gegenteil zu den Ortsteilversammlungen, die aber erst wieder im nächsten Jahr starten. Bürgermeister Thomas Herker ging in diesem Rahmen auf die verschiedensten Themen des letzten Jahres ein, auch auf die Abstimmung zur Windkraft. Dabei verwahrte er sich strikt gegen Vermutungen, es habe bei der Abstimmung Manipulationen gegeben.
Auch wenn das Thema Windkraft mehr zum Ende seines Vortrages kam, so wurde er bei dieser Stelle emotional. Denn er habe den Eindruck, so Herker, dass in der heutigen Zeit alles gleich negativ hinterfragt werde, wenn den rechtschaffenden Mitarbeitern solche Unterstellungen gemacht würden. Dies sei ein Trend, der nicht nur in Pfaffenhofen zu erkennen sei, sondern sich inzwischen weit verbreitet habe. In diesem Zusammenhang kam es nach seinem Referat zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen ihm und dem Sprecher der Windkraftgegner, Martin Ott, der in seiner Wortmeldung sogar unterstellte, Stadtrat Herschmann würde vom Windkraftbauer Enercon 3 bis 5 Prozent Provision für sein Engagement für Windkraft bekommen. Das war zu viel für Thomas Herker („Herr Ott, Sie treten hier mit einem pastoralem Ton auf und unterstellen Dinge, die sie nicht beweisen können, so wie vieles Unwahre in der ganzen Windkraft-Diskussion gelaufen ist“). Herker wird deshalb seinen Stadtratskollegen Andreas Herschmann bitten, eine eidesstattliche Versicherung vorzulegen, dass ihm keine Provision versprochen wurde und dann könnte ja auf juristischem Weg die Angelegenheit geklärt werden. Als dann noch ein Bürger der Innenstadt auftrat, der sich selbst einmal nachts vor Ort die möglichen Störgeräusche des Windrades im Lustholz anhören wollte und nichts feststellen konnte, dafür aber einen Maschinenlärm einer Biogasanlage, war von Martin Ott nichts mehr zu hören. Auch deshalb, weil Bürgermeister Herker ihm ein Mikrofon verweigert hätte zu weiteren Stellungnahmen, denn in Bürgerversammlungen werden eigentlich nur Fragen beantwortet.
Sonst verlief die Bürgerversammlung in ruhigem Rahmen und Thomas Herker schaffte es wieder, das gesamte Spektrum der städtischen Aufgaben, die Haushaltszahlen, die Bauvorhaben, die Kleine Gartenschau, die Kinderbetreuung, den Klimaschutz, den zukünftigen Breitbandausbau, die kulturellen Aktivitäten wie das Volksfest und die Artothek, die Bevölkerungsentwicklung und zukünftige Themen mit einer Geschwindigkeit als Schnellsprecher innerhalb von 1,5 Stunden durchzuziehen, für die jemand anderes wohl eher zwei Stunden gebraucht hätte. Und da all die vorgetragenen Daten nicht schriftlich vorlagen, konnten die Besucher sich sicher nicht alles merken.
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